Essen. Belgien hat als erstes Team das Ticket für die EM 2020 gelöst. In der deutschen Qualifikationsgruppe hätte es fast eine Überraschung gegeben.
Die Fußball-Nationalmannschaft der Niederlande hat sich eine gute Ausgangsposition um den Gruppensieg in der deutschen Staffel zur EM-Qualifikation erkämpft. Die Elftal kam am Donnerstagabend in Rotterdam erst spät zu einem mühevollen 3:1 (0:0)-Sieg über Nordirland und schloss mit nunmehr zwölf Punkten zu den punktgleichen Mannschaften von Deutschland und Nordirland auf.
Josh Magennis hatte die Gäste in der 75. Minute überraschend in Führung gebracht, Memphis Depay glich fünf Minuten später aus, ehe Luuk de Jong (90.) und erneut Depay in der Nachspielzeit dem Europameister von 1988 noch drei Punkte sicherten.
In den ersten 45 Minuten quälte sich der Europameister von 1988 gegen die Nordiren, die hinten kompakt standen, selbst aber kaum vor das Tor der Gastgeber kamen. Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber stärker auf das erste Tor und kreierten zahlreiche Chancen, doch das Tor erzielten zunächst die Gäste nach haarsträubenden Abwehrfehlern. Nach dem Ausgleich von Depay erarbeiteten sich die Niederländer weitere Chancen und wurden noch belohnt. Am Sonntag tritt die Elftal in Weißrussland an und muss am 16. November zum Rückspiel nach Nordirland, ehe am 19. November Estland zu Gast ist.
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Das zweite Spiel des Abends zwischen Weißrussland und Estland endete 0:0.
Gruppe E: Kroatien dicht vor EM-Qualifikation
Vize-Weltmeister Kroatien ist trotz eines verschossenen Elfmeters des Münchners Ivan Perisic weiter auf Kurs Fußball-Europameisterschaft. Das Team von Trainer Zlatko Dalic gewann in Split ohne Mühe mit 3:0 (3:0) gegen Ungarn und hat bei noch zwei ausstehenden Partien in Gruppe E als Tabellenführer vier Punkte Vorsprung auf Platz drei. Die beiden Bestplatzierten qualifizieren sich für die paneuropäische EM 2020.
Luka Modric (5.) sowie ein Doppelpack von Bruno Petkovic (24, 42.) schossen die Kroaten zum dritten Heimsieg in der Qualifikation, insgesamt sind die Südosteuropäer seit 16 Spielen vor heimischer Kulisse ungeschlagen. Perisic scheiterte vom Punkt an Leipzig-Keeper Peter Gulacsi (55.) und wurde in der 60. Minute vom Wolfsburger Josip Brekalo ersetzt. Der ehemalige Bremer Laszlo Kleinheisler sah bei den Gästen wegen Meckerns unmittelbar nach dem Strafstoß die Gelb-Rote Karte (56.).
Das zweite Spiel des Abends zwischen der Slowakei und Wales endete 1:1.
Gruppe G: Polen verteidigt Tabellenführung dank Lewandowski-Dreierpack
Dank eines überragenden Bayern-Torjägers Robert Lewandowski hat Polen in der Qualifikation die Tabellenspitze in der Gruppe G erfolgreich verteidigt. Mit seinen Länderspieltreffern 58 bis 60 führte der Bundesliga-Torschützenkönig seine Mannschaft am siebten Spieltag zu einem 3:0 (2:0) bei Schlusslicht Lettland, wodurch die Polen auf Rang eins 16 Punkte aufweisen.
Platz zwei belegt Österreich nach einem 3:1 (1:1) gegen Israel mit 13 Zählern vor Nordmazedonien (11), das Slowenien 2:0 (0:0) bezwang. Israel (8) mit dem früheren Bundesligaprofi und langjährigen österreichischen Nationalspieler Andreas Herzog als Trainer hat sich durch seine dritte Niederlage praktisch aus dem Rennen verabschiedet.
Eran Zahavi, der auch beim 4:2 für Israel im Hinspiel getroffen hatte, brachte die Gäste in der 34. Minute in Führung. Durch Valentino Lazaro gelang dem mit vielen Stars aus der deutschen Bundesliga angetretenen Gastgeber, der allerdings auf den angeschlagenen Bayern-Star David Alaba verzichten musste, in der 41. Minute der Ausgleich. Der Frankfurter Martin Hinteregger (56.) und der Leipziger Marcel Sabitzer (88.) machten nach der Pause auf Vorarbeit des Leipzigers Konrad Laimer den Dreier perfekt. Die Mannschaft von Teamchef Franco Foda blieb im fünften Quali-Spiel in Folge ungeschlagen.
Auch Polen gab sich keine Blöße. Kapitän Lewandowski brachte die Gäste in der neunten Minute in Führung. Nur vier Minuten später erhöhte er auf 2:0. Nach der Pause vergaben die Gäste zunächst weitere gute Möglichkeiten, bevor erneut Lewandowski (76.) den Schlusspunkt setzte.
Gruppe I: Belgien hat sich qualifiziert - Russland Zweiter
Belgien hat sich als erste Nation vorzeitig für die Europameisterschafts-Endrunde 2020 qualifiziert. Nach dem 9:0 (6:0)-Erfolg über San Marino am Donnerstag kann der WM-Halbfinalist von 2018 nach dem siebten Sieg im siebten Spiel der Gruppe I nicht mehr von einem der ersten beiden Ränge verdrängt werden, die zur direkten Qualifikation berechtigen.
Auch Russland steht nach dem 4:0 (0:0)-Erfolg über Schottland mit nunmehr 18 Punkten kurz vor der Qualifikation für das kontinentale Turnier, das im kommenden Jahr in zwölf Ländern ausgetragen wird. Zypern besitzt als Drittplatzierter mit zehn Punkten nach dem 2:1 (0:0)-Sieg in Kasachstan nur noch theoretische Chancen.
Im König-Baudouin-Stadion von Brüssel hatte Belgiens Mannschaft von Trainer Roberto Martinez nur in der ersten halben Stunde Probleme. Dann schossen Romelu Lukaku (28., 41.), Nacer Chadli (31.), Cristian Brolli (35.) per Eigentor sowie Tobi Alderweireld (43.) und Youri Tielemans (45.) schon bis zur Pause einen beruhigenden Vorsprung heraus. In der Schlussphase erhöhten die Gastgeber dann noch mit drei weiteren Treffern. (sid/dpa)
EM-Qualifikation am Donnerstag in der Übersicht
Gruppe C: Niederlande - Nordirland 3:1, Weißrussland - Estland 0:0
Gruppe E: Kroatien - Ungarn 3:0, Slowakei - Wales 1:1
Gruppe G: Österreich - Israel 3:1, Nordmazedonien - Slowenien 2:1, Lettland - Polen 0:3
Gruppe I: Belgien - San Marino 9:0, Russland - Schottland 4:0, Kasachstan - Zypen 1:2