Hamburg. Gegen die Niederlande kann Leon Goretzka nicht spielen – was die Planungen des Bundestrainers umwirft. Als Sané-Ersatz bleiben zwei Alternativen.

Die Nachricht, die Joachim Löw am Donnerstagmittag zu überbringen hat, gefällt ihm selbst gar nicht. Das ist dem Bundestrainer anzusehen und das ist seinen Worten auch deutlich zu entnehmen. Im Länderspiel gegen die Niederlande am Freitagabend (20.45 Uhr/RTL) wird er auf Leon Goretzka verzichten müssen. „Er hatte nach dem Training gestern eine leichte Einblutung an der Stelle, an der er schon längere Zeit Probleme hatte“, erklärt Löw.

Goretzkas Ausfall schmerzt

Nach Leroy Sané, Thilo Kehrer, Antonio Rüdiger und Julian Draxler ist Goretzka schon der fünfte Spieler, auf den der Bundestrainer verletzungsbedingt verzichten muss. Sein Ausfall schmerzt auch deswegen, weil er in den Planungen des Bundestrainers eine wichtige Rolle gespielt hatte: Goretzka sollte Sané ersetzen, der wegen eines Kreuzband-Teilanrisses nicht dabei ist – so zumindest lässt es Löw durchklingen, als er sagt: „Jetzt heißt es für uns, in eine andere Richtung zu denken.“

Denn es war „eine Überlegung, Leon so spielen zu lassen wie beim Hinspiel gegen Holland“, sagt der 59-Jährige. Beim 3:2-Sieg hatte der gelernte Mittelfeldspieler des FC Bayern als rechter Außenstürmer begonnen. „Er beherrscht das Pendeln zwischen Sturm, wo er in die Tiefe gehen muss, und Mittelfeld sehr gut“, erläutert Löw.

Werner oder Brandt könnten Sané ersetzen

Nun legt er sich auf zwei Möglichkeiten fest, den Tempodribbler Sané zu ersetzen: Timo Werner, der seinen Stammplatz zuletzt verloren hatte, oder Julian Brandt. „Julian macht im Training einen sehr guten Eindruck“, sagt der Bundestrainer. „Genau wie in Dortmund immer dann, wenn er ins Spiel gekommen ist.“ Man sehe Brandt seine Freude an. „Er hat mir auch bestätigt, dass er sehr viel Spaß in Dortmund hat.“ Und Werner habe mit fünf Ligatoren „einen guten Lauf“.

Neuer wird gegen die Niederlande spielen

Bei zwei anderen Personalien legt sich Löw absolut fest: Kapitän Manuel Neuer wird gegen die Niederlande im Tor stehen – in der Partie in Nordirland am Montagabend (20.45 Uhr/RTL) könnte möglicherweise André ter Stegen ins Tor rutschen, dem der Bundestrainer Einsätze in der EM-Qualifikation zugesichert hat. Und: „Serge Gnabry spielt“, sagt Löw mit großem Nachdruck: „Serge Gnabry spielt immer bei mir.“​ (sing)