Paris. Eine Tote, mehrere Verletzte: Eskalierte Feiern tausender algerischstämmiger Fans haben in Frankreich für eine schlimme Bilanz gesorgt.
Nach dem Viertelfinalsieg Algeriens im Afrika-Cup hat Medienangaben zufolge ein algerischer Fußballfan bei Feierlichkeiten in Frankreich die Kontrolle über sein Auto verloren und eine Familie überfahren. Eine 42 Jahre alte Frau sei bei dem Unfall in der südfranzösischen Stadt Montpellier ums Leben gekommen, zwei Kinder seien verletzt worden, berichtete der Fernsehsender Franceinfo am Freitag. Der 21 Jahre alte Fahrer sei festgenommen worden. Das Fahrzeug war demnach am Donnerstagabend auf den Gehweg gefahren und in die Gruppe gekracht. Algerien hatte zuvor beim Afrika-Cup in Ägypten gegen die Elfenbeinküste gewonnen.
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In mehreren französischen Städten kam es zu Ausschreitungen bei Feiern der Fußballfans. Dutzende Feiernde hätten mehrere Motorradläden nahe der Champs-Elysées in der französischen Hauptstadt angegriffen und zwei davon geplündert, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP. Die Fans hätten Motorräder und Zubehör entwendet, bevor die Polizei eingreifen konnte.
Tausende Menschen hatten sich demnach am Donnerstabend in der Innenstadt versammelt, um den Sieg ihrer Nationalmannschaft zu feiern. Im Laufe der Nacht sei es dann zu den Gewaltausbrüchen gekommen. Kurz vor ein Uhr morgens habe die Polizei Tränengas eingesetzt, um die Menge unter Kontrolle zu bringen. Auch in Marseille, wo sich Tausende Algerien-Fans im Alten Hafen zum Feiern versammelt hatten, setzte die Polizei Tränengas ein. Landesweit habe es rund 30 Festnahmen gegeben, berichtete Franceinfo.
Die Nordafrikaner hatten am Donnerstag in Suez die favorisierte Elfenbeinküste im Elfmeterschießen mit 4:3 bezwungen. Damit hat die Fußball-Auswahl Algeriens nun gute Chancen auf den Titel. (dpa)