Essen. Bayern München ist am Montag in die Vorbereitung gestartet. Bestimmendes Thema ist weiterhin die Transferpolitik des Meisters. Ein Kommentar.
Uli Hoeneß wird diese Sätze längst bereut haben, aber der Präsident hatte sich nun mal sehr weit aus dem Fenster gelehnt, als er im Februar im Sport1-Doppelpass verkündete, sein FC Bayern werde auf dem Transfermarkt klotzen, nicht kleckern. Namen wollte er noch nicht nennen, aber er tönte selbstgewiss: „Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die neue Saison.“
Mittlerweile haben wir Juli. Und die Neuen des FC Bayern sind gerade mal die, deren Namen auch im Februar schon bekannt waren: Der nach einer Knie-OP noch nicht wieder fitte Franzose Lucas Hernandez kommt für 80 Millionen Euro Ablöse von Atlético Madrid, sein mit dem VfB Stuttgart abgestiegener Landsmann Benjamin Pavard für 35 Millionen, und dazu gönnen sich die Münchener noch das vermutete Talent Jann-Fiete Arp vom Hamburger SV für drei Millionen Euro.
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Leroy Sané von Manchester City? Klappt wohl nicht. Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea? Klappt wohl auch nicht. Der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé? Bleibt in Barcelona. Wenn Sie wüssten, Herr Hoeneß, was andere Großklubs in Europa alles schon sicher haben...
Die Bayern-Bosse haben sich offensichtlich mächtig verschätzt. Größen wie Arjen Robben, Franck Ribéry und Mats Hummels müssen erst mal gleichwertig ersetzt werden. Trainer Niko Kovac hat schon Verstärkungen angemahnt, und Torwart Manuel Neuer ließ durch seinen Berater Thomas Kroth via Süddeutsche Zeitung wissen, dass er die englischen Klubs deutlich enteilt und seine eigenen Ziele mit dem FC Bayern gefährdet sieht.
„Mich nervt es, dass man sich nur noch über Käufe definiert“, schimpfte Uli Hoeneß kürzlich. Wenn er sich so aufregt, das ist hinlänglich bekannt, hat man einen wunden Punkt erwischt. Die Bayern wirken planlos, und sie spüren im Nacken Borussia Dortmunds Atem. Die Giganten aus Spanien und England allerdings, die spüren von ihrem Verfolger FC Bayern: nichts.