Herzogenaurach. Die Fußball-Nationalmannschaft hat ihr Quartier für die EM 2020 gefunden. Oliver Bierhoff erhofft sich ein Flair wie in einem Olympischen Dorf.
Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag in einem 60-sekündigen Video in den Sozialen Medien bekannt. Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw wird in der "World of Sports" von Partner adidas wohnen und trainieren.
Die fränkische Kleinstadt liegt rund 190 km und damit knapp zwei Busstunden von der Münchner Allianz Arena entfernt, wo das DFB-Team im Falle der Qualifikation bei der EURO in einem Jahr (12. Juni bis 12. Juli) mindestens zwei Gruppenspiele bestreiten wird. Der Nürnberger Flughafen, auf dem kein Nachtflugverbot herrscht, ist in weniger als einer halben Stunde erreichbar.
Der DFB und adidas hatten ihre jahrzehntelange Partnerschaft im vergangenen September vorzeitig bis 2026 ausgedehnt. Die Idee zum Quartiersdeal soll aber erst im Dezember auf dem "Leadership Festival" der DFB-Akademie zwischen DFB-Direktor Oliver Bierhoff und adidas-Chef Kasper Rorsted entstanden sein.
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Bierhoff erhofft sich auf dem halboffenen Firmengelände des Partners, wo 5600 Mitarbeiter tätig sind, ein Flair wie in einem Olympischen Dorf. Auf dem Gelände, in das adidas seit 1999 rund eine Milliarde Euro investiert hat, gibt es ein Fußballstadion für 4000 Zuschauer. Argentinien um Lionel Messi bereitete sich dort bei der WM 2006 auf seine Spiele vor. Hier wären auch öffentliche Einheiten für Manuel Neuer und Co. möglich.
Zustimmung der Nationalspieler
Der Kapitän begrüßte die Wahl in dem kurzen Spot des DFB. "Ich find', in Herzo ist es top. Das machen wir auf jeden Fall", sagt der Torhüter. Auch die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Serge Gnabry signalisieren auf Nachfrage von Bierhoff in einer internen Whatsapp-Runde Zustimmung. "Wir sind dabei", teilt Bierhoff daraufhin Rorsted mit.
Erst kürzlich wurde für die adidas-Mitarbeiter für 350 Millionen Euro das Bürogebäude "Arena" geschaffen, eine auf Stelzen schwebende Wabenkonstruktion. Über den "Walk of Fame" mit den Fußabdrücken von Stars wie Messi oder Zinedine Zidane geht es in die Eingangshalle. Im Fitnessstudio oder auf Tennis-, Beachvolleyball-Platz, Basketballfeld und Kletteranlage kann Sport getrieben werden. Vorstandschef Rorsted geht hier gerne ins Fitnessstudio. (sid)