London. Bei Tottenham den Tottenham Hotspurs soll auch gegen ManCity Heung-min Son den Unterschied machen.
Als der Ball im Netz eingeschlagen war in der 78. Minute, überkam die Fans von Tottenham Hotspur die Ahnung, dass sie möglicherweise gut auf ihren besten Mann verzichten können. Der beste Mann des Klubs aus dem Norden Londons ist WM-Torschützenkönig Harry Kane. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City vergangene Woche Dienstag humpelte er nach einer knappen Stunde mit einer Verletzung am linken Knöchel vom Platz, ihm droht das Saison-Aus.
In Kanes Abwesenheit wurde der ehemalige Bundesliga-Profi Heung-min Son zum Helden des Abends. Er schoss in der 78. Minute nach einer Einzelleistung das 1:0-Siegtor gegen den Favoriten. Damit brachte er sich als Tottenhams Hoffnungsträger für die finalen Wochen der Saison in Stellung mit dem Rückspiel bei Manchester City an diesem Mittwoch (21 Uhr/Sky) und dem Kampf um den vierten Tabellenplatz in England, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würde.
Treffer gegen Borussia Dortmund
Es ist nicht das erste Mal, dass Son einspringen muss als der Spieler, der anstelle von Kane den Unterschied macht. Schon Ende Januar und Anfang Februar fehlte der englische Nationalstürmer wegen einer Verletzung am selben Knöchel. In dieser Zeit blühte der Ex-Profi des Hamburger SV und von Bayer Leverkusen auf. Unter anderem traf Son beim 3:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse gegen Borussia Dortmund.
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Son profitiert davon, wenn Kane nicht dabei ist. Er hat dann mehr Freiheiten in der Offensive und kann in die Spitze ziehen, anstatt vom Flügel kommend um den Zentrumsstürmer Kane herum zu manövrieren. Es liegt auch an Son, dass das Team von Trainer Mauricio Pochettino ohne Kane statistisch sogar besser ist als mit ihm.
Einer der besten Spieler der Premier League
In seiner vierten Saison bei Tottenham nach seinem Wechsel aus Leverkusen für 30 Millionen Euro ist Son endgültig angekommen im Kreis der besten Spieler der Premier League. Er wird sogar als Kandidat auf den Titel als Fußballer des Jahres genannt, wobei er bei dieser Ehrung höchstens Außenseiterchancen haben dürfte gegen Raheem Sterling von Manchester City und Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk. Son hat sich den Ruf als einer der variabelsten Offensivspieler in Englands Elite-Liga erarbeitet, ist technisch stark und mittlerweile auch im Abschluss zuverlässig. In dieser Saison steht er bei 18 Toren in allen Wettbewerben. Seine Bestmarke von 21 Treffern aus der Spielzeit 2016/2017 dürfte er noch überbieten.
Trainer Pochettino preist Son für seinen Einsatz. „Mit Sonny ist es so, als hätte er eine Batterie. Er arbeitet und arbeitetet und arbeitet – bis die Batterie leer ist“, sagt der Argentinier. Son ist Pochettino dankbar, dass dieser dem 26 Jahre alten Südkoreaner nach einer mäßigen Debütsaison in der Premier League die angedachte Rückkehr nach Deutschland ausreden konnte. Son: „Der Trainer hat mir vertraut. Dafür bin ich dankbar. Er hat meinen Traum wahr werden lassen.”
Tottenham noch nie im Halbfinale
Im Gegenzug ist er gerade daran beteiligt, Tottenhams Träume wahr zu machen. Vor zwei Wochen verewigte sich Son im Geschichtsbuch des Klubs als erster Pflichtspiel-Torschütze im neuen, rund eine Milliarde Euro teuren Stadion, das an der Stelle der alten White Hart Lane errichtet worden ist. Mit seinem Siegtreffer im Hinspiel gegen City brachte er dann den Klub seinem bisher größten Erfolg in der Champions League nahe. Im Rückspiel würde dem Verein ein Unentschieden genügen, um zum ersten Mal das Halbfinale zu erreichen. In Kanes Abwesenheit steht Son besonders in der Verantwortung – und wird wieder arbeiten, bis seine Batterie leer ist.
Klopp warnt vor verfrühter Euphorie
Liverpools Teammanager Jürgen Klopp warnt vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Porto am Mittwoch trotz 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel vor verfrühter Euphorie. Als mahnendes Beispiel führte Klopp das Achtelfinale an, als Porto gegen die AS Rom nach einer Hinspielniederlage noch weiterkam.
"Wir haben die beiden Spiele gegen Rom gesehen, und der Start in das Rückspiel war sehr stark. Da wusste man, dass es anders wird", sagte Klopp. Das letzte Aufeinandertreffen im Drachenstadion hatte Liverpool im Vorjahr 5:0 gewonnen, der 51-Jährige stellte jedoch klar: "Es war ein ziemlich verrücktes Spiel. Bis zum 2:0 war es komplett offen. Porto ist ein richtig gutes Team."