München. In die Debatte um die Reform des DFB haben sich Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Joachim Watzke eingeschaltet. Sie kritisieren Amateurvertreter.
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat in der Diskussion um die Neustrukturierung des Deutschen Fußball-Bundes Interimschef Rainer Koch und die Vertreter der Landesverbände scharf kritisiert. Unter dem früheren Verbandschef Wolfgang Niersbach habe man ein «Superverhältnis» zwischen Profi- und Amateur-Vertretern gehabt. "Mit dem Duo Reinhard Grindel und Rainer Koch ist da Gift reingeflossen, das ist nicht von Reinhard Grindel passiert", sagte Rummenigge am Sonntag in der TV-Sendung "Wontorra" bei Sky.
Watzke: "Da ist viel unsittliches passiert"
Zu viel sei unter dem gescheiterten DFB-Präsidenten Grindel und seinem Stellvertreter Koch zugunsten der Amateur-Fraktion verändert worden. Das Problem des DFB sei nicht nur Grindel gewesen. "Gewählt haben den Präsidenten immer die Vorsitzenden der Landesverbände. Da ist viel Unsittliches passiert in den letzten Jahren", sagte Rummenigge ohne Details zu nennen.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke räumte der Amateur-Abteilung das Recht ein, auch künftig "richtig repräsentiert zu sein". Die operative Führung des Verbandes müsse aber durch einen hauptamtlichen Geschäftsführer erfolgen, der durch einen Aufsichtsrat kontrolliert werde.
Kritik am DFB-Generalsekretär
In diesem Zusammenhang stellte Watzke die Frage, wie "die Verwaltung des DFB aufgestellt" sei und ob dort "nicht mehr im Argen" liege. Ohne den Namen von DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius zu nennen, stellte Watzke damit dessen Arbeit als bislang wichtigsten hauptamtlich angestellten DFB-Repräsentanten infrage.
Vor einer Personaldebatte um die Grindel-Nachfolge forderten beide Club-Chefs eine Festlegung auf eine neuen Verbandsstruktur. Eine Diskussion im Stile "Deutschland sucht den DFB-Präsidenten", bezeichnete Watzke als "peinlich". (dpa)