Barcelona. Cristiano Ronaldo und Lionel Messi tragen im Nationaltrikot Blessuren davon. Ronaldo kann sich auf sein Team verlassen - Messi aber nicht.
Lionel Messi ist zurück beim FC Barcelona, mit der bitteren Erkenntnis, dass sogar die inoffizielle Auswahl seiner Wohngegend mehr schafft als sein Heimatland. In Girona schlug Katalonien am Montagabend dasselbe Venezuela mit 2:1, gegen das er am Freitag in Madrid mit 1:3 verloren hatte. Der Superstar erlitt beim ersten Nationalelf-Auftritt seit der WM auch noch eine leichte Blessur am Schambein, und obwohl Argentinien nach allgemeinem Dafürhalten nicht wegen sondern trotz ihm so schlecht war: Ein gelungenes Comeback sieht anders aus.
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Das galt letztlich auch am anderen Ende der iberischen Halbinsel in Lissabon. Zwei Spiele, zwei Remis, kein eigenes Tor und eine Muskelverletzung: So lautete das Resümee für Cristiano Ronaldo nach den ersten Saisoneinätzen mit Portugal. Wie am Freitag beim 0:0 gegen die Ukrainer der sonst oft so flatterhafte Andrij Pjatow entnervte ihn auch Serbiens Torwart Marko Dmitrovic beim 1:1 am Montag mit famosen Paraden. Nach einer halben Stunde brach Ronaldo dann einen Sprint ab. Der Kapitän setzte sich, streifte die Binde ab, signalisierte: auswechseln.
Ronaldo: "Ich kenne meinen Körper perfekt"
„Ich kenne meinen Körper perfekt“, erklärte er hinterher. Der 34-Jährige wagte schon mal eine Prognose: „In ein, zwei Wochen werde ich voll zurück sein.“ Was dann ja reichen würde für den Wettbewerb, um den es bei allem Respekt für die EM-Qualifikation in dieser Saison wirklich geht. Am 10. April gastiert Ronaldos Juventus zum Champions-League-Viertelfinale bei Ajax Amsterdam, und die Fußball-Welt schielt bereits auf das Finale am 1. Juni. Dann könnten sich die fünfmaligen Weltfußballer Ronaldo und Messi im Duell begegnen.
Allerdings bestätigte der serbische Ajax-Angreifer Dusan Tadic, dass die Turiner kein Spaziergang erwarten werde. Wie schon Real Madrid nahm er mit einem traumhaften Pass auch Portugals Abwehr auseinander. Den freigespielten Mijat Gacinovic von Eintracht Frankfurt konnte Torwart Rui Patricio nur regelwidrig stoppen, Tadic verwandelte den Elfmeter zum 1:0. In der Folge vergab Portugal, ob mit oder ohne Ronaldo, etliche Chancen. Nur ein herrlicher Fernschuss von Mittelfeldspieler Danilo fand den Weg ins Tor.
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„Ich werde nicht sagen, dass nichts passiert ist“, haderte Portugals Trainer Fernando Santos nach den beiden Heimspielen, „denn natürlich ist etwas passiert: Wir haben nur zwei Punkte.“ Grund zur Panik für den Europameister? Kaum. Zum einen bliebe Portugal als einem der besten Teams der Nations League – in der man im Final Four steht – selbst bei einem Scheitern in der Qualifikation immer noch die EM-Chance über eines der Play-off-Turniere. Zum anderen wird man kaum immer so viel Pech haben wie zweimal in Lissabon. Die Portugiesen präsentierten sich druckvoll und variabel, dank flinker Halbstürmer wie Rafa (Benfica) oder Bernardo Silva (Manchester City) verfügt sie über kreativere Angriffsoptionen als früher.
Argentinien: Suche nach einem Trainer stockt
Mit anderen Worten: Es fehlten die Ergebnisse, aber Portugal hat eine Mannschaft. Davon ist Argentinien weiter entfernt denn je. Der angestrebte Umbruch ist unter Interimscoach Lionel Scaloni bisher eine Absichtserklärung ohne Konturen, für die anstehende Südamerikameisterschaft ist immer noch kein Trainer benannt. Messi blieb die Ernüchterung, dass in den neun Monaten seiner Abwesenheit nichts besser geworden ist. Sondern alles nur noch schlimmer.