Gelsenkirchen. Schalkes langjähriger Manager Rudi Assauer ist tot. Vor dem Pokalspiel gegen Düsseldorf trauerten zahlreiche Weggefährten Assauers.
Schalke unter Schock! Kurz vor dem Anpfiff des DFB-Pokalspiels gegen Fortuna Düsseldorf erhielten Fans und Mitglieder die Nachricht, dass der langjährige Manager Rudi Assauer am Nachmittag im Alter von 74 Jahren verstorben ist. "Vielleicht ist kein Zufall, dass an diesem Tag auf Schalke gespielt wird", sagte Schalkes langjähriger Torjäger Klaus Fischer.
Schalkes Eurofighter wollen zur Beerdigung kommen
Nicht nur er nahm schon vor dem Anpfiff des Pokalspiels Anteil an Assauers Tod. Schalke-Boss Clemens Tönnies betrat gegen 19 Uhr die Arena. Er sagte: "Wir sind tief betroffen und traurig. Umso mehr trifft uns die Nachricht von seinem Tod ausgerechnet am Pokalspieltag. Wir wussten alle um seinen Gesundheitszustand. Rudi ist der Architekt des modernen Schalke. Er hat unendlich viel für Schalke getan und wir werden sein Andenken immer in Ehren halten."
Schalkes Finanzvorstand Peter Peters verband mit Assauer eine langjährige Freundschaft: "Er war mein Trauzeuge, deswegen trifft mich das ganz besonders. Wenn man die Nachricht dann bekommt, schluckt man schon. Rudi war meine berufliche Ehe. Er hat mich nach Schalke geholt. Er war die Lok, ich hintendran. Ich habe seine Tochter Bettina kürzlich auf der Beerdigung von Günter Eichberg getroffen. Da hat sie mir schon gesagt, dass es immer schwieriger wird. Es gibt viele Anekdoten, die einem einfallen, unter anderem die Verpflichtung von Andi Möller. Die Verträge haben wir bei mir zu Hause in Dortmund gemacht. Auf der anschließenden Sitzung des Aufsichtsrats hat er die ganze Zeit nichts gesagt. Kurz vor dem Ende sagte er: Eine Sache haben wir noch. Dass uns diese Nachricht vor einem Spiel erreicht hat: So ist Schalke. So hat Rudi es gelebt. So ist er von uns gegangen."
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Olaf Thon, Kapitän der Eurofighter, die 1997 den Uefa-Pokal nach Gelsenkirchen holten, sagte: "Ich habe es um 17.30 Uhr in einem Telefonat mit Huub Stevens erfahren. Wir setzen alles in Bewegung, um die Eurofighter für Rudis Beerdigung zu aktivieren. Rudi hat 2017 bei unserem Eurofighter-Jubiläum trotz seiner Krankheit noch eine Reaktion gezeigt. Da hat er zu mir noch einmal gesagt: ,Der Kleine'. Wir Eurofighter waren für Rudi etwas Besonderes. Es gibt viele Anekdoten, die mir durch den Kopf schießen. Eine davon: Rudi hat im alten Parkstadion mal mit meinen Fußballschuhen einen Sauna-Aufguss gemacht. Er war sonntags nach dem Spiel immer dort mit seinem Hund unterwegs. Dann gibt es eine weitere Anekdote, die mir einfällt: Rudi hatte einen Tag vor mir Geburtstag. Zu meinem 18. Geburtstag hat er trotzdem die Zapfanlage bedient und war für die Getränke verantwortlich."
Höwedes kondoliert via Twitter
Schalkes langjähriger Torjäger Klaus Fischer sagt: "Dass Rudi verstorben ist, ist eine traurige Angelegenheit und für den Verein ein harter Schlag. Rudi hat unheimlich viel für Schalke getan. Rudi war knallhart, er war ein Anführer. Wenn irgendetwas vorgefallen ist, hat er dazwischen gehauen. Ich selber hatte nicht so viele Berührungspunkte mit ihm. Als Assauer kam, bin ich von Schalke zum 1. FC Köln gewechselt. Als ich zurück nach Schalke kam, war Rudi nicht mehr da. Er hat dieses Stadion hier aufgebaut. Alle werden großen Anteil nehmen."
Auch Rüdiger Abramczik trauert: "Das tut natürlich total weh. Rudi hat Schalke das Stadion hingestellt, er hat dem Verein Pokalsiege gebracht und den Uefa-Cup geholt. Dass er jetzt nicht mehr da ist, ist ein großer Verlust. Man kann nur den Hut davor ziehen, was er für Schalke gemacht hat. Er hatte Ecken und Kanten, das hat ihn ausgemacht."
Schalke-Legende Rudi Assauer ist tot
Etliche langjährige Schalker kondolierten in den sozialen Netzwerken. "Schalke, der Ruhrpott, die Bundesliga und der Fußball werden dich vermissen. Glück auf und Ruhe in Frieden, Manager, Macher und Kumpel", schrieb Ex-Kapitän Benedikt Höwedes. (aer/tt)