Dortmund/Gelsenkirchen. Die reichsten Fußball-Vereine des Kontinents sorgen für neue Rekorde bei den Finanzen – auch die Revierklubs haben gute Zukunftsaussichten.
Sportlich gesehen ist die Champions League die Liga der Superlative im Fußball – ihr wirtschaftliches Pendant ist die Deloitte Football Money League, in der die Unternehmensberatung auf Basis der Umsatzinformationen im abgelaufenen Geschäftsjahr und veröffentlichten Jahresabschlüssen (Angaben ohne Steuern und ohne Erlöse aus Transfers) ein Ranking der 20 finanzstärksten Klubs Europas erstellt. Mit drei Dauergästen aus der Bundesliga und vor allem glänzenden Aussichten für die in der Liste stabil geführten Revierklubs Borussia Dortmund und Schalke 04.
Dortmund mit mehr als 100 Millionen Euro Rückstand auf die Top Ten
„Für Borussia Dortmund und Schalke 04 sind durch die Qualifikation für das Achtelfinale in der Champions League bereits jetzt eine deutliche Umsatzsteigerung für die laufende Saison und somit eine Festigung ihrer Positionen in unserem Ranking zu erwarten“, sagt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. Im aktuellen Ranking behaupten die Schwarz-Gelben Platz 12, während die Königsblauen Rang 16 verteidigten. Beide Klubs haben sich damit wirtschaftlich etabliert unter den europäischen Schwergewichten.
Und das, obwohl der BVB laut Deloitte trotz des sportlichen Aufschwungs in der vergangenen Saison einen Umsatzrückgang von knapp 5 Prozent (minus 15,4 Millionen Euro) zu verzeichnen hatte und auf 317,2 Millionen Euro kam. 10,4 Millionen Euro büßte der Verein bei kommerziellen Erlösen (Rückgang beim Verkauf von Merchandise), der wichtigsten Einnahmequelle, ein. Allerdings zeichnet sich bereits ab, dass die Dortmunder im nächsten Ranking zulegen werden: Spitzenreiter in der Bundesliga, Achtelfinale in der Champions League, die wirtschaftliche Lage dürfte sich also verbessern. Aber: Die Lücke, die zu einem Top-Ten-Platz klafft, beträgt mittlerweile 111,1 Millionen Euro, annähernd doppelt so viel als in der Vorsaison – und Atlético Madrid sowie Inter Mailand rücken näher heran.
Schalke profitiert von Ärmelsponsor
Mit 243,8 Millionen Umsatz (plus 6 Prozent oder 13,6 Millionen Euro) im Deloitte-Ranking hält sich Schalke 04 zum 126. Mal in den Top 20 – auch ohne die wertvollen Einnahmen aus dem Europapokal. Die Gelsenkirchener profitierten vom Start des neuen Medienrechtezyklus mit Mehreinnahmen in Höhe von 8,7 Millionen Euro, auch bei den kommerziellen Erlösen gab unter anderem durch zusätzliches Ärmelsponsoring 12 Prozent Wachstum. Auch den Gelsenkirchenern prophezeit Deloitte bessere Zahlen im nächsten Ranking, bei dem dann sogar die 300-Millionen-Euro-Schallmauer geknackt werden könne.
FC Bayern im Ü-600-Millionen-Klub
Von der Spitze sind Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 aber noch weit entfernt. Den ersten Platz hat Real Madrid nach zwei Jahren Manchester United wieder abgenommen und dabei mit 750,9 Millionen Euro Umsatz einen Rekord aufgestellt. Der Gesamtumsatz der 20 finanzstärksten Vereine erreicht mit 8,3 Milliarden Euro (plus 6,3 Prozent)ebenfalls eine nie dagewesene Höhe. Hinter Real reihen sich der FC Barcelona (690,4) und Manchester United (666) ein. Der FC Bayern München (629,2/Platz vier) ist nun auch Mitglied im Ü-600-Millionen-Klub. (ab)