Liverpool. Nach dem 5:1 gegen Arsenal hat Liverpool-Trainer Jürgen Klopp Einblick in seine Gefühlswelt gegeben und sich dann einen Journalisten vorgeknöpft.
Ein Rückrunden-Auftakt nach Maß für den FC Liverpool. Die Reds festigten mit einem deutlichen 5:1 (4:1)-Sieg über den FC Arsenal souverän die Spitzenposition. Überragend dabei: Der ehemalige Hoffenheimer Roberto Firmino, der drei Treffer gegen die Gunners erzielte – und damit seinen ersten Hattrick im Dress des Traditionsvereins. Dass und vor allem wie es zu diesem für den Brasilianer historischen Ereignis kam, rührte seinen Trainer Jürgen Klopp zu Tränen. Das gab der 51-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel offen zu.
Der Grund: Top-Stürmer Mohamed Salah, der beim Stand 4:1 für das Klopp-Team vom ehemaligen Schalker Verteidiger Sead Kolasinac im Strafraum gefoult worden war, überließ seinem Mannschaftskollegen Firmino den Foulelfmeter. „Als Mo Salah Bobby Firmino den Elfmeter überlassen hat, musste ich fast weinen“, sagte Klopp nach dem Spiel gegen Arsenal und ergänzte: „Wir wissen alle, wie gern Mo selbst die Tore erzielt, doch in diesem Moment hat er Bobby den Ball überlassen.“ Salah hatte bereits das 4:1 per Strafstoß erzielt, Firmino den 0:1-Rückstand innerhalb von zwei Minuten in eine 2:1-Führung gedreht.
Klopp schlägt Journalisten Rollentausch vor
Eine Geste, die ein emotionales Highlight für Klopp darstellte. Kurz danach aber präsentierte sich der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund wieder in bekannter Manier und knöpfte sich – mit einem Augenzwinkern – einen Journalisten vor. Der hatte ihn auf den vermeintlich sicheren und beruhigenden Vorsprung von neun Punkten auf den Tabellenzweiten Tottenham Hotspur angesprochen. „Ich würde wirklich gerne einmal mit Ihnen die Rollen tauschen. Sie sitzen hier und ich bin ein Journalist. Wenn Sie dann hier sitzen und sagen würden: ‚Unglaublich! Wir sind mit neun Punkten Vorsprung Tabellenführer.‘ Dann wären Sie wohl nur eine Woche hier, wenn überhaupt. Übrigens: Nach dem Spiel Southampton gegen ManCity sind es nur noch sieben.“
Die von Pep Guardiola trainierten Citizens haben bei einem ausstehenden Spiel zehn Punkte Rückstand auf Liverpool. „Ich bin nicht der klügste Mensch der Welt, aber ich bin kein Idiot. Zumindest bin ich das nicht immer“, schloss Klopp an. Und richtete weitere Worte an die Journalisten: „Was Sie hier alles aus dieser Situation machen… Ich verstehe ja, dass man momentan nur positiv über uns berichten kann. Aber Sie sind alle die Ersten, die nach einer Niederlage berichten: ‚Werden sie jetzt nervös?‘ Es ist ein leichter Job und ich wäre gerne an Ihrer Stelle. Aber natürlich immer noch mit meinem Gehalt als Liverpool-Trainer.“ (dh)