Essen. In England gilt: Am 2. Weihnachtstag wird Fußball gespielt. Auch in Deutschland wurde bis zum 23. gespielt. Mit absurden Folgen. Ein Kommentar.

Alessandro Schöpf, Mittelfeldspieler von Schalke 04, machte aus der Not eine Tugend. Da er mit Schalke zwei Tage vor Heiligabend beim VfB Stuttgart spielte, hatte er fast die halbe Strecke in seine Heimat Tirol schon geschafft. Schöpf setzte sich nach dem 3:1-Sieg ins Auto, stellte den CD-Player mit Weihnachtsliedern an und fuhr zu seiner Familie.

Dortmunds Star Axel Witsel kam sogar in die Luxussituation, zwischen dem letzten Spiel gegen Gladbach (2:1) und Heiligabend drei Tage verschnaufen zu dürfen. Davon konnte Danny Latza nur träumen. Er absolvierte mit dem FSV Mainz am Abend des 23. Dezember in Hoffenheim die letzte Bundesligapartie des Jahres. Auf den Rängen sangen die FSV-Fans beim 1:1 tapfer Weihnachtslieder. Der Termin-Wahnsinn scheint mittlerweile keine Grenzen mehr zu kennen.

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Der Rahmenterminkalender sieht für 2019 vor, dass die Erst- und Zweitligisten am Wochenende zwischen dem 20. und 22. Dezember ihre letzten Begegnungen austragen. Die 3. Liga muss auch noch am 23. Dezember ran. Der KFC Uerdingen kennt das Szenario schon.

Die Krefelder durften jetzt gerade einen Tag vor Weihnachten über 1200 Kilometer hin und zurück nach Unterhaching abspulen. An Heiligabend hingen die KFC-Trikots zum Trocknen auf der Leine.

Vielleicht sind die DFB-Planer ja so innovativ, dass sie den Dezember wie in England durchspielen lassen. Die störenden Tage der Besinnlichkeit ließen sich bestimmt verschieben. Zum Beispiel auf den Zeitraum zwischen Mai und August. Da ist Spielpause. Weihnachten auf Gänseblümchen. Das hätte was.