Essen. Bei seinem Rücktritt aus der Nationalelf hatte Mesut Özil sich eine Hintertür offengehalten. Der Bundestrainer schug diese nun zu.
Etwas wird anders sein, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Donnerstag zum ersten Länderspiel nach dem WM-Debakel aufläuft. Beim Duell mit dem Weltmeister Frankreich in München (20.45 Uhr) wird einer fehlen, der in den letzten Jahren unter Bundestrainer Joachim Löw immer gesetzt war: Mesut Özil.
Längst sind die Diskussionen entbrannt, wer die Nachfolge des 29 Jahre alten Ballkünstlers antreten kann. Im Gespräch sind Namen wie Dortmunds Marco Reus, Ex-Schalker Julian Draxler, Bayerns Thomas Müller oder der Leverkusener Julian Brandt, der zumindest die Rückennummer zehn schon von Özil übernommen hat.
Wie auch immer die taktischen Überlegungen Löws aussehen werden. Eines ist Gewiss: Eine Rückkehr von Mesut Özil in die Nationalmannschaft wird es unter ihm nicht geben. „Mesut Özil hat aus meiner Sicht klar seinen Rücktritt erklärt und die Tür damit selbst zugemacht. Ein Comeback ist daher überhaupt kein Thema“, sagte Löw der Sport Bild.
DFB: Joachim Löw erhielt keine Rückmeldung von Mesut Özil
Der Bundestrainer hatte nach dem via Social Media verkündeten Rücktritt von Mesut Özil mehrfach versucht, den 92-maligen Nationalspieler anzurufen – doch eine Rückmeldung erhielt der 58-Jährige nicht. Auch von dem Rücktritt informierte ihn nur Özils Berater. Durch die klaren Worte Löws dürfte nun auch bei dem gebürtigen Gelsenkirchener angekommen sein: Sollte er Gedanken an einen Rücktritt vom Rücktritt hegen – unter Löw wird es diesen nicht geben.
Özil hatte in seiner Twitter-Erklärung eine Mini-Option auf ein Comeback formuliert. Er schrieb, dass er nicht mehr für Deutschland spielen werde, „solange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre“. Löw nahm ihm nun diese Rückkehr-Option.
Der Bundestrainer, für den der Profi des FC Arsenal über Jahre einer der wichtigsten Bauteile in seinem Spiel war, scheint von dem Verhalten Özils schwer enttäuscht zu sein. Eine Zusammenarbeit ist somit nicht mehr zu erwarten.