Essen. Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat im Trainingslager des FC Bayern Verständnis für den Rücktritt von Mesut Özil gezeigt.
DFB-Kapitän Manuel Neuer hat sich erstmals zum Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert und Verständnis für den Schritt gezeigt. "Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Spielers. Die Gründe muss man für sich selbst suchen, und die hat er dann auch gefunden", sagte Neuer am Rande des Trainingslagers von Bayern München in Rottach-Egern: "Diese Entscheidung akzeptieren wir natürlich."
Rassismus habe Özil in der Mannschaft laut Neuer aber sicher nicht erfahren. "Wir haben immer versucht, alle Spieler zu integrieren, und haben auch alles für unsere Mitspieler getan, damit jeder auch mit einem guten Gefühl in die Spiele geht", wird Neuer in der Süddeutschen zitiert.
Die Attacken Özils will Neuer nicht bewerten
Die Attacken Özils wollte Neuer nicht bewerten: "Es war viel hin und her und es wurde sehr viel darüber gesprochen und geschrieben", so der Torhüter. "Dieses Thema ist natürlich eines, das nach dem Ausscheiden sehr anstrengend war, für die, die alles gelesen haben."
Nach der verpatzten Weltmeisterschaft hält der Kapitän einen Neustart beim entthronten Weltmeister für unausweichlich. "Fakt ist, dass einiges geändert werden muss", sagte er. Die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) müssen nun "die Mannschaft strukturieren und ihr wieder ein Gesicht verpassen". Man müsse "wieder die Spieler da haben, die wirklich stolz sind für die Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur kommt."
Nächstes Länderspiel gegen Frankreich
Nichtsdestotrotz bleiben die Ziele in der Nationalmannschaft weiterhin groß. "Wir wollen natürlich wieder ein anderes Gesicht zeigen", so Neuer. Schon am 6. September, wenn im ersten Länderspiel nach der WM ausgerechnet Weltmeister Frankreich der Gegner der deutschen Mannschaft in der Nations League in München ist. (fs/dpa/sid)