Gelsenkirchen/Dortmund. Das Derby am 14. Spieltag der neuen Saison steht ganz im Zeichen des Abschieds vom Steinkohlebergbau. Die Vereine wollen den Bergleuten danken.
Revierderbys sind schon aufgrund der sportlichen Rivalität emotionsgeladen. Das Spiel zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund am 14. Spieltag der neuen Saison (7. bis 9. Dezember, die Deutsche Fußball-Liga muss die Begegnung noch zeitlich genau festlegen), erfährt eine noch höhere Bedeutung als sonst schon: Der Derby wird im Zeichen des Abschieds vom Steinkohlebergbau stehen. „Danke Kumpel“ heißt es dann in der Arena, eine industrielle Ära geht zu Ende.
Die 90 Minuten werden als „letztes Derby auf Kohle“ zwischen den beiden ursprünglich als „Arbeitervereinen“ gegründeten Klubs in die Geschichte eingehen, da im Dezember die beiden letzten Zechen in Bottrop und Ibbenbüren geschlossen werden. Noch mehr als mit dem Fußball ist und wird das Ruhrgebiet immer eng mit dem Steinkohlenbergbau verbunden sein. Auch für die Wirtschaft in der Metropole Ruhr kennzeichnet das Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus einen historischen Wendepunkt.
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Ein Revierderby im Zeichen des Danks
Schalke und der BVB setzten mit diversen Aktivitäten rund um das Derby ein Zeichen des Danks – weil die Fangemeinden beider Vereine ihren Ursprung in der Arbeiterschaft haben, sie auf Kohle und Stahl geboren sind. Beide Vereine leben noch immer die Mentalität des Zusammenhalts und verkörpern damit den Geist des Ruhrgebiets. „Das Revierderby versetzt die Menschen im Ruhrgebiet in Ausnahmezustand, aber emotionalisiert auch weit über die Grenzen hinaus“, sagt BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer. „Es zählt weltweit zu den mitreißendsten Fußballspielen und bildet somit den perfekten Rahmen, um weithin vernehmbar Danke zu sagen - Danke an jeden einzelnen Bergmann, der am Aufbau der Ruhrregion, ihrem Aufschwung und gleichzeitig an der besonderen Entstehungsgeschichte der beiden Vereine beteiligt war.“
Auch Schalke-Finanzvorstand Peter Peters ist von der besonderen Danksagung angetan: „Die Förderung von Kohle ist ein riesiger Teil der Geschichte des Ruhrgebiets und gleichzeitig auch der unseres Vereins. Deswegen ist es sehr bewegend, dass mit Prosper Haniel bald auch das einzig noch übriggebliebene Bergwerk in unserer Region die letzte Kohle fördern wird. Gleichzeitig ist es für uns selbstverständlich, den Kumpeln an diesem schweren und emotional sehr belasteten Tag noch eine besondere Ehre zu erweisen und ihnen zu danken.“
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Ursprünglich war nach der Idee der RAG-Stiftung ein Spiel eines gemischten Schalke-Dortmund-Teams gegen die polnische Nationalmannschaft angedacht. Es gab aber auch aus Termingründen keine Übereinkunft bei den Planungen. (ab)