Essen. Bundespräsident Steinmeier hat sich befremdet über Erdogan-Foto von Özil und Gündogan gezeigt. Er dachte, die Profis seien überrumpelt worden.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich befremdet über das gemeinsame Foto der Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan gezeigt und seine Rolle im Rahmen der Debatte darum zugleich als Brückenbauer beschrieben.

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In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" sagt Steinmeier, er habe sich zunächst gefragt, ob beide überrumpelt worden seien. „Es hat mich dann, ehrlich gesagt, auch ein bisschen ratlos gemacht.“ Angesichts der Tatsache, dass beide Spieler in Deutschland großgeworden seien, hätte es sie „nicht überraschen dürfen, dass ihr Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Kritik auslöst“.

Bundespräsident will Brücke bauen

Die Initiative für ein Gespräch mit dem Bundespräsidenten sei von Ilkay Gündogan ausgegangen. „Wenn jemand nach einem Rückweg sucht, soll man helfen. Eine Brücke zu bauen, so verstehe ich meine Rolle als Bundespräsident. Darum habe ich gesagt, ja, sie sollen kommen.“

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Ob die Spieler sich entschuldigt hätten, sei „eine Interpretationsfrage“. Und weiter: „Wenn ich die beiden Aussagen ernst nehme – und ich habe keinen Anlass, das nicht zu tun –, dann haben die beiden jedenfalls erkannt, dass es für sie gut ist, sich zu diesem deutschen Staat und ihrem loyalen Verhältnis zu ihm zu bekennen und das entstandene Bild zu korrigieren“, sagt der Bundespräsident (fs).