Essen. Das Bangen in Uerdingen hat ein Ende: Der Deutsche Fußball-Bund zeigte sich gnädig und erteilte dem KFC am Montag die Lizenz für die 3. Liga.
Der KFC Uerdingen steigt endgültig in die 3. Liga auf. Der Zulassungsbeschwerdeausschuss des Deutschen Fußball-Bundes entschied einstimmig für den ehemaligen DFB-Pokalsieger und erteilt den Krefeldern die Lizenz für die Rückkehr in den Profibereich. "Die Voraussetzungen sind gegeben", erklärte DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Montag in Frankfurt am Main. Der in den beiden Aufstiegsspielen unterlegene Gegner SV Waldhof Mannheim bleibt Regionalligist.
In der vergangenen Woche saß der Schock in Uerdingen noch tief. Denn in den Playoffs gegen den Südwest-Zweiten Mannheim war der Mannschaft von Trainer Stefan Krämer mit 1:0 im Heimspiel und mit dem Sieg im Carl-Benz-Stadion sportlich der Durchmarsch in die Drittklassigkeit gelungen. Nach Ausschreitungen von Waldhof-Fans hatte der DFB die entscheidende zweite Begegnung mit 2:0 für den KFC gewertet.
Doch dann verkündete der DFB die zunächst niederschmetternde Nachricht, dass die geforderte Liquiditätsreserve des KFC Uerdingen möglicherweise erst nach Ablauf der Ausschlussfrist eingegangen sei. Die Nichteinhaltung der Frist hätte nach den Statuten zur Folge, dass die Bedingung nicht erfüllt ist und daher keine Zulassung erteilt werden könne.
"Der KFC ist wieder da"
Zu diesem Zeitpunkt hatte der KFC mit großer Euphorie ("Der KFC ist wieder da") im Krefelder Rathaus längst den zweiten Aufstieg nacheinander gefeiert. Danach wurde es turbulent: Der Verein mit Präsident und Geldgeber Michail Ponomarew kontrollierte noch einmal alles und kam zu der Erkenntnis, alle Unterlagen komplett eingereicht zu haben "und allen Anforderungen rechtzeitig nachgekommen zu sein".
Der KFC vertrat von Beginn an eine klare Meinung. Im Lizenzverfahren habe der Verein "alle Punkte in vollem Umfang erfüllt, zu hundert Prozent transparent und korrekt gearbeitet und finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind". Das Geld sei sogar zwei Mal überwiesen worden.
"Unsere Garantien sind tadellos und finanziell die stärksten in der 3. Liga", hatte Ponomarew wissen lassen. Sollte der KFC nicht aufsteigen können, werde er sein Engagement beenden, hatte der Uerdinger Sponsor angekündigt.
2001: Fax-Ärger in Wilhelmshaven
2001 war dem SV Wilhelmshaven wegen eines ähnlichen Formfehlers die Regionalligazulassung verweigert worden: Eine wichtige Fax-Seite war erst zehn Minuten nach Ablauf der Frist in der DFB-Zentrale in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise eingegangen - und auch in diesem Fall zeigte sich der Verband unerbittlich, Wilhelmshaven musste sich den Statuten beugen. (dpa)