Essen. Sunday Oliseh spielte einst für den BVB und den VfL Bochum. Nun wollte er als Trainer mit Fortuna Sittard aufsteigen. Doch der Klub entließ ihn.
Sunday Oliseh ist nicht mehr Trainer beim niederländischen Klub Fortuna Sittard. Der Zweitligist hat den Nigerianer am Mittwoch beurlaubt. Sittard warf dem ehemaligen Profi von Borussia Dortmund und dem VfL Bochum in einer Pressemitteilung "unzumutbares Verhalten" vor.
Sportlich lief es für den Klub gut. Die Fortuna betonte, dass die Leistung in der Liga auch nicht der Grund für die Beurlaubung sei. Oliseh hatte den Klub Ende 2016 übernommen und anschließend zum Klassenerhalt geführt. In der laufenden Spielzeit liegt der Ex-Klub von Huub Stevens und Mark van Bommel auf Platz drei, der Abstand zu Tabellenführer NEC Nijmegen beträgt nur fünf Punkte.
Die Differenzen zwischen Klubführung und Oliseh waren offenbar aber so unüberbrückbar, dass eine Trennung unumgänglich war. Die Fortunen erklärte in der offiziellen Mitteilung, dass sie mehrmals versucht hätten, den 43-Jährigen zu einem anderen Verhalten bewegen zu wollen. Doch die Versuche wären vergeblich gewesen. Die genauen Hintergründe erklärte der Klub nicht.
Deutscher Meister mit dem BVB
Oliseh gewann als Profi mit Nigeria im Jahr 1996 Olympia-Gold in Atlanta. In der Bundesliga trug der Mittelfeldspieler in 139 Partien das Trikot von drei NRW-Klubs. Er spielte für den 1. FC Köln, Borussia Dortmund und den VfL Bochum. Mit den Schwarz-Gelben holte er 2002 die Deutsche Meisterschaft.
Für einen Eklat sorgte er beim VfL Bochum: Dort brach er im Jahr 2004 nach einer Bundesligapartie gegen Hansa Rostock in der Kabine seinem Mitspieler Vahid Hashemian das Nasenbein. Angeblich habe der Iraner ihn auf dem Platz rassistisch beleidigt, deswegen habe er sich „wie geschlagen“ gefühlt.
Oliseh sagte später: „In fast 15 Jahren als Profi ist mir das mit einem Mitspieler nie passiert, von den Gegnern ist es normal und mir egal.“ Vahid Hashemian bestritt die Beleidigungen und Oliseh musste den Verein anschließend verlassen.