Bukarest. Der VfB Stuttgart wartet nach dem 1:1 beim rumänischen Meister Unirea Urziceni weiter auf einen Sieg in der Champions League. Das Tor von Serdar Tasci reichte den Schwaben nicht.
Der VfB Stuttgart hat in einer bislang durchwachsenen Saison einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Nach dem vermeintlichen Befreiungsschlag am vergangenen Samstag in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt (3:0) konnten die Schwaben in der Champions League ihren eigenen Erwartungen erneut nicht gerecht werden. Beim rumänischen Meister FC Unirea Urziceni erreichte die Mannschaft von Trainer Markus Babbel lediglich ein 1: 1 (1:0) und muss sich langsam ernsthafte Sorgen um den Einzug in das Achtelfinale der Königsklasse machen.
Nach dem ernüchternden Unentschieden gegen die Glasgow Rangers (1:1) verpasste der VfB den angestrebten Auswärtssieg im Stadion von Steaua Bukarest trotz des frühen Führungstreffers von Serdar Tasci (5.). Kurz nach der Pause traf Serban Varga zum verdienten Ausgleich der Rumänen (48.).
"Wir haben wieder zwei Punkte verloren. Das Gegentor haben wir zu einfach hergeschenkt. Wir machen Fehler und die werden eiskalt bestraft. Das ist sehr bitter", meinte Babbel.
Der Druck wird immer größer
Damit steht der Tabellen-Elfte der Bundesliga vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Sevilla in der Gruppe G am 20. Oktober noch stärker unter Druck. Danach muss der VfB noch zweimal auswärts antreten, auf des Gegners Plätzen ist er in der Champions League allerdings seit nunmehr vier Spielen ohne Sieg. Das ausgegebene Minimalziel Achtelfinale hatten die Schwaben nur bei ihrer ersten Teilnahme 2003/2004 erreicht.
Vor gut 13.000 Zuschauern lieferte der VfB eine schwache Vorstellung ab. Von Selbstvertrauen war nicht viel zu sehen, die Babbel-Elf agierte viel zu verhalten, offenbarte große Mängel im Spielaufbau und produzierte viele technische und taktische Fehler. Allerdings war auf dem erschreckend holprigen Rasen auch kaum ein vernünftiges Passspiel möglich.
Dabei erwischte der VfB einen Start nach Maß. Nach einer unfreiwilligen Kopfballvorlage von Mittelfeldspieler Epaminonda Nicu fiel der Ball Tasci im Strafraum vor die Füße, abgeklärt erzielte der Nationalspieler die Führung (5.).
Passivität führte nach der Pause zum Gegentor
Nach der Führung ließen sich die Stuttgarter erstaunlich weit in die Defensive drängen. Der FC Unirea war fortan Herr im fremden Haus und setzte die Gäste zumeist mit langen Bällen in die Spitze und Angriffe über die Außenbahnen zunehmend unter Druck. Die größte Chance zum Ausgleich vergab in der 32. Minute Marius Bilasco - der Mittelstürmer verfehlte aber aus fünf Metern das Tor.
Die Passivität des VfB wurde kurz nach der Pause bestraft. Rechtsaußen Serban Varga erzielte mit einem Schuss aus gut zwölf Metern aus halbrechter Position den verdienten Ausgleich für den rumänischen Meister. Torhüter Jens Lehmann war chancenlos. Heraufbeschworen hatte die Situation allerdings Timo Gebhart mit einem völlig verunglückten Kopfball im eigenen Strafraum.
Erst nach dem Gegentreffer taten die Gäste wieder mehr für die Offensive. So prüfte einmal Pogrebnjak den rumänischen Schlussmann Giedrius Arlauskis von der Strafraumgrenze (55.). Außerdem tauchte Ciprian Marica zweimal gefährlich vor dem Tor auf (57./63.). Die beste Chance vergab Roberto Hilbert (84.), als er aus kurzer Entfernung über das Tor schoss.