Düsseldorf. Der EM-Botschafter Lahm findet deutliche Worte zur Sommermärchen-Affäre - auch deshalb will es der DFB für 2024 besser machen.
Der Deutsche Fußball-Bund will bei der Bewerbung für die Europameisterschaft 2024 mit Transparenz und Regeltreue punkten: „Wir wollen zeigen: Es geht auch, wenn man sich an die Regeln hält – wertebasiert und grundanständig“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel beim Sportbusiness-Kongress Spobis in Düsseldorf. In der Vergangenheit waren die Vergaben für große Turniere meist von Korruptionsgerüchten umweht, besonders die anstehenden Weltmeisterschaften in Russland 2018 und Katar 2022 wecken Argwohn.
Aber auch rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 gab es unsaubere und bis heute nicht vollständig aufgeklärte Geldströme und dubiose Verträge. „Das war ein persönliches Desaster für Franz Beckenbauer und den DFB, was da vorgefallen ist“, sagte Philipp Lahm, Botschafter des DFB für die Bewerbung um die EM 2024, über den Bewerbungschef für die damalige WM. Zwar betonte er seinen Respekt für die Lebensleistung Beckenbauers – sagte aber auch: „Man muss Grenzen einfach einhalten, dafür ist jeder selbst verantwortlich.“
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Dennoch sei die WM 2006 „absolut ein Plus für unsere Bewerbung“, sagte Grindel. Auch Lahm schwärmte von dem Turnier, das das intensivste seiner Laufbahn gewesen sei. „Die Erlebnisse werden mich ein Leben lang begleiten“, sagte er und lobte die Gastfreundschaft und die Atmosphäre während des Turniers.
Grindel will „ein Fußballfest organisieren, bei dem Brücken gebaut werden“
Ähnliches möchte der DFB 2024 erleben. Bis Ende April müssen sämtliche Bewerbungsunterlagen beim europäischen Fußballverband Uefa eingereicht werden, im September fällt deren Exekutivkomitee die Entscheidung. Einziger Konkurrent des DFB ist die Türkei. „Das UEFA-Exko muss sich fragen: Wie soll das Land aussehen? Welche Werte werden dort gelebt? Wie wird es für die Fans sein?", meinte Grindel.
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Daneben will er auch mit der Lage mitten in Europa und der guten Infrastruktur Deutschlands punkten – und damit auch ein Signal für andere Sportarte setzen: „Meine Hoffnung ist, dass das auch gut für andere Sportarten wäre“, sagt der DFB-Präsident und nennt ausdrücklich die Olympischen Spiele. „Vielleicht könnte man dann in Deutschland noch einmal einen neuen Anlauf nehmen, wenn man sieht: Es ist nicht alles korrupt, es geht auch offen und transparent.“
Die EM solle „eine absolute Leuchtturmveranstaltung“ erden, so Grindel, er wolle „ein Fußballfest organisieren, bei dem Brücken gebaut werden, in einer Zeit, in der in vielen Ländern nur auf nationale Interessen schauen.“