Frankfurt/Main. Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer verurteilt die Äußerungen von Mehmet Scholl zu jungen Trainern. Er habe “offenbar Maß und Form verloren“.
Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) hat die provokanten Äußerungen von Mehmet Scholl zu jungen Trainern verurteilt. "Eine ganze Zeit lang hat Scholl tatsächlich kluge Spielanalysen im Fernsehen beigesteuert, in der letzten Zeit hat er aber offenbar Maß und Form verloren", sagte BDFL-Vizepräsident Manfred Schaub in einer Mitteilung und erklärte: "Zur Ausstattung eines Trainers gehören immer auch soziale Kompetenz und Umgangsformen - die aber lässt der Ex-Spieler, Ex-Trainer und Ex-Kommentator Scholl ein weiteres Mal vermissen, wenn er Trainerkollegen und Trainer-Ausbildung pauschal attackiert."
Wer einem nachlassenden Interesse an seiner Mitwirkung im Fußball mit lautstarkem Auftreten begegnen wolle, solle dies nicht auf dem Rücken anderer tun, sagte der 60-Jährige aus Baunatal weiter. Gleichzeitig räumte Schaub ein, dass es in der Trainingslehre wieder stärker auch um individuelle Fähigkeiten der Spieler gehen müsse.
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Das sei in Aus- und Fortbildung schon seit Monaten ein Thema. Das dürfe aber nicht dazu führen, die akribische Arbeit der letzten Jahre oder gar das hohe Niveau der jungen Trainer wie Julian Nagelsmann (TSG 1899 Hoffenheim), Hannes Wolf (VfB Stuttgart) oder Domenico Tedesco (FC Schalke 04) "unflätig anzugehen".
Scholl hatte im Bayerischen Rundfunk die aktuelle Trainergeneration attackiert und die beiden Jung-Trainer Tedesco und Wolf persönlich angesprochen. "Die Tedescos, die Wolfs - sie sprießen aus dem Boden und der deutsche Fußball wird sein blaues Wunder erleben", meinte der 47-jährige Ex-Nationalspieler. "Wir fahren gegen die Wand", legte Scholl in der "Bild" (Samstag) sogar noch einmal nach. Der langjährige Bayern-Profi beklagte: "Die Kinder dürfen sich nicht mehr im Dribbling probieren. Stattdessen können sie 18 Systeme rückwärts laufen und furzen." (dpa)