Bundestrainer Joachim Löw hat vor dem entscheidenden Spiel in der WM-Qualifikation gegen Russland großen Respekt vor dem Kunstrasen im Moskauer Luschniki-Stadion bekundet.
Knapp vier Wochen vor dem Gruppenfinale der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Russland zeigt Bundestrainer Joachim Löw großen Respekt vor dem Moskauer Kunstrasen. "Im Grunde genommen entsteht auf Kunstrasen ein komplett anderes Spiel. Die Bälle springen anders, es entwickeln sich ungewohnte Situationen. Weil wir alle wenig Erfahrung mit Kunstrasen haben, muss ich noch herausfinden, wie man sich am schnellsten darauf einstellt", sagte der 49-Jährige dem kicker.
Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird sich in der Woche vor dem Spiel gegen Verfolger Russland am 10. Oktober in Moskau bei Bundesligist FSV Mainz 05 auf das vermeintliche Endspiel in der WM-Qualifikationsgruppe 4 vorbereiten. Die Mainzer haben einen Kunstrasenplatz, dessen Material exakt dem des Untergrundes im Moskauer Luschniki-Stadion gleicht.
Tipps von Huub Stevens
"Für uns ist ein Spiel auf Kunstrasen sicher ungewohnt. Aber die Anlage in Mainz bietet uns optimale Bedingungen", sagte Löw, der sich zudem mit dem ehemaligen Schalker und Berliner Bundesliga-Trainer Huub Stevens in Verbindung setzen will, "der mit Red Bull Salzburg ja permanent auf Kunstrasen spielt".
Derweil kann der ehemalige Bundestrainer und jetzige Coach von Deutschlands WM-Qualifikationsgegner Aserbaidschan, Berti Vogts, die Aufregung um das erste Spiel einer DFB-Auswahl auf Kunstrasen nicht nachvollziehen. "Deutschland ist der Topfavorit und wird sich qualifizieren. Man darf nur nicht nach Entschuldigungen suchen, nur weil man auf Kunstrasen spielt. Das ist Quatsch", sagte Vogts, der am letzten Spieltag mit seiner Mannschaft auf Russland trifft, während das DFB-Team am 14. Oktober in Hamburg gegen Finnland bestehen muss.
Torwartfrage wieder offen
Wer in den abschließenden beiden WM-Qualifikationsspielen das deutsche Tor hüten wird, bleibt weiter offen. Der krankheitsbedingte Ausfall von Robert Enke und die starken Leistungen von Rene Adler gegen Südafrika (2:0) und Aserbaidschan (4:0) haben Löw offenbar zum Nachdenken gebracht. Hannovers Schlussmann Enke war ursprünglich für die Spiele in Russland und gegen Finnland gesetzt, nun hängt dessen Einsatzgarantie aber von der Entwicklung der kommenden Wochen ab.
"Ob er spielen wird, hängt davon ab, wie er sich fühlt, wann er wieder ins Training einsteigen kann. Wenn er erst eine Woche vor der Abreise nach Russland das Training wieder aufnimmt, wird er in Moskau eher nicht spielen. Denn um optimale Leistung bringen zu können, braucht man neben körperlicher Fitness auch den Rhythmus regelmäßiger Einsätze", sagte Löw.