Frankfurt/Main. Der DFB hat den Videobeweis modifiziert. Die Änderung wurde allerdings nicht mit DFB-Präsident Reinhard Grindel abgestimmt. Der ärgert sich.
DFB-Präsident Reinhard Grindel hat nach dem Brief der Schiedsrichter-Abteilung seines Verbandes bezüglich einer Anpassung beim Videobeweis sein Unverständnis geäußert. "Dieses Schreiben wurde mit mir nicht abgestimmt", sagte Grindel bei NDR Info: "Ich bin darüber nicht glücklich." Der Schiedsrichter solle weiter "das Sagen" haben und der "Videoassistent kein Oberschiedsrichter" sein.
In einem von den Schiedsrichter-Bossen Lutz Michael Fröhlich und Hellmut Krug unterzeichneten DFB-Schreiben vom 25. Oktober, das an alle Bundesligisten verschickt wurde und das dem Sportmagazin kicker vorliegt, ist von einer "Kurs-Korrektur" die Rede. Diese sei vorgenommen worden, "ohne den grundsätzlichen Ansatz des Videoassistenten-Projekts 'Eingriff nur bei klarem Fehler' infrage zu stellen".
Videoassistent soll Schiedsrichter Zweifel mitteilen
Des Weiteren wird gefordert, dass der Videoassistent sich unverzüglich dem Unparteiischen mitteilt, auch in "schwierigen Situationen", in denen die Einordnung der Schiedsrichterentscheidung in die Kategorie "klarer Fehler" nicht zweifelsfrei gewährleistet sei, der Videoassistent aber starke Zweifel an der Berechtigung der Entscheidung habe.
Wenn sich die Wahrnehmung beider dabei "gravierend" unterscheide, könne der Unparteiische sich die Situation noch einmal am Video-Monitor anschauen. "Die Entscheidung, ob ihm ein klarer Fehler unterlaufen ist, liegt dann bei ihm selbst", schreibt der DFB und verweist auf die Definition, die die internationalen Regelhüter des IFAB (International Football Association Board) vorgeben. (sid)