München. Bayern-Boss Uli Hoeneß hat die Anzahl der Tests bei der Asientour bemängelt. Innerhalb der nächsten Wochen wird ein Sportdirektor vorgestellt.

  • Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat das harte Programm während der Asienreise kritisiert
  • Es gebe zu viele Testspiele innerhalb weniger Tage mit zu weiten Entfernungen
  • Wer neuer Sportdirektor in München wird, lässt der Verein noch offen

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß hat Kritik an der strapaziösen Asientour des deutschen Fußball-Rekordmeisters geübt. Am Rande der Reise kündigte er außerdem einen neuen Sportdirektor an.

Es sei "grenzwertig, was wir bis jetzt gemacht haben", sagte Hoeneß nach der Ankunft in Singapur. Man werde solche Reisen "sicher weiterhin machen. Ob man aber vier Spiele in zwölf Tagen machen sollte, noch dazu verbunden mit einer Reise in ein anderes Land, das werden wir intern noch mal diskutieren", kündigte er an. Die Bayern waren am Sonntag nach Spielen in Shanghai gegen den FC Arsenal (2:3 i.E.) und in Shenzhen gegen den AC Mailand (0:4) nach Singapur geflogen. Dort stehen weitere Tests gegen den FC Chelsea am Dienstag und Inter Mailand am Donnerstag an, bevor es am Freitag zurück nach München geht. Insgesamt 23.000 Flugkilometer haben die Münchner dann zurückgelegt. In Thiago und Juan Bernat haben zwei Profis bereits verletzt die Heimreise angetreten.

Ortswechsel auf Wunsch von Audi

Der Ortswechsel von China nach Singapur kam offenbar auf Wunsch von Sponsor Audi zustande. Aber ob so etwas "für alle Zeiten gelten muss, wage ich sehr zu bezweifeln", sagte Hoeneß dazu. Sportlich sei durch die klare Niederlage gegen Milan ein "kleiner Druck da", dass man gegen Chelsea "ordentlich ausschaut. Die Spieler werden etwas mehr Ruhe bis zum Spiel haben, es wird kaum noch Marketingaktivitäten geben. Doch egal wie das Spiel ausgeht: Es wird noch kein Indiz für die kommende Saison sein", sagte Hoeneß.

Einen Hinweis gab der Bayern-Präsident dennoch: München will "innerhalb der nächsten sechs Wochen" einen neuen Sportdirektor präsentieren. Das sagte Hoeneß am Montag am Rande der Asienreise des deutschen Fußball-Rekordmeisters im Mannschaftshotel in Singapur. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und er seien "viel Auto gefahren. Da haben wir das ein oder andere Gespräch geführt", ergänzte Hoeneß, ohne einen Kandidaten zu benennen. Angesprochen auf den langjährigen Bayern-Kapitän Oliver Kahn antwortete Honeß (65): "Wir wollen hier jetzt nicht auf den Basar gehen. Wir werden das rechtzeitig mitteilen."

Lahm und Eberl sagten ab

Der Posten des Bayern-Sportdirektors ist seit dem Abgang von Matthias Sammer vor rund einem Jahr vakant. Philipp Lahm, Wunschlösung von Hoeneß und Rummenigge, hatte das Amt ebenso abgelehnt wie Max Eberl von Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach. Zuletzt fiel auch der Name Kahn. Die Bundesliga-Saison beginnt am 18. August, die Frist von sechs Wochen wäre dann noch nicht abgelaufen. (sid)