Essen. Der Vorstoß von Rot-Weiss Essens Präsident Welling ist offenbar kein Thema. Verband sieht keine Zuständigkeit – und nicht genug Unzufriedenheit.
- Der Vorstoß von Rot-Weiss Essens Präsident Welling ist offenbar kein Thema
- Verband sieht keine Zuständigkeit – und nicht genug Unzufriedenheit
- Den DFB lässt die Idee einer 4. Liga offenbar kalt
Strukturelle Probleme beim Spielbetrieb, hohe Kosten und niedrige Beachtung – bei den Klubs der Fußball-Regionalliga rumort es seit geraumer Zeit. Die Meister steigen nicht automatisch in die 3. Liga auf, wegen der unzureichenden Einnahmemöglichkeiten seien gerade Traditionsklubs zum Fristen in der sportlichen Bedeutungslosigkeit verdammt. Den Vorschlag von Michael Welling, Präsident des Regionalligisten Rot-Weiss Essen, zur Einführung einer neuen 4. Liga scheint der Deutsche Fußball-Bund derzeit allerdings nicht zu beschäftigen, schreibt nun die Sportbild. Laut einem Bericht sähe der DFB zum einen nicht die Befugnis für eine Änderung und zum anderen den geschlossenen Willen der Vereine.
Welling hatte als Ausweg die Idee einer zweigleisigen 4. Liga mit je 18 Klubs, je einem Aufsteiger in die 3. Liga sowie einem Relegationsplatz für den Aufstieg geäußert. 3. Liga und Regionalliga sollten bestehen bleiben, alle Meister der fünf Regionalliga-Staffeln dann direkt in die 4. Liga aufsteigen. Bisher gehen von ihnen nur drei nach einer Play-off-Runde in die 3. Liga hoch. „Für einige Vereine ist die Regionalliga vielleicht ein Sehnsuchtsziel“, hatte Welling gesagt, „die Realität ist aber eben auch: Für viele Vereine mit Fanzuspruch und Tradition ist die Regionalliga eben die Bretterklasse.“
DFB sieht keine Zuständigkeit für eine Reform
Laut Sportbild sieht sich der DFB allerdings überhaupt nicht zuständig für eine Reform der Regionalliga, das läge in den Händen der fünf Regionalverbände. DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, im zuständig für den Spielbetrieb im größten Sportverband der Welt, sagte zudem der Sportzeitung: „Die Regionalverbände wollen die jetzige Struktur beibehalten. Auch in den Regionalligen wünscht ein Großteil der Vereine keine Veränderungen, selbst wenn sie mit dem Aufstiegsmodus nicht zufrieden sind.“
Eine vom DFB in Auftrag gegebene Studie des Instituts für Fußballmanagement kommt allerdings zu einem anderen Ergebnis: Von den 70 befragten Vereinen seien 55,6 Prozent eher unzufrieden. Vor allem wegen der Aufstieg- und Abstiegsregelung (63 Prozent) und natürlich wegen der fehlenden TV-Einnahmen (23 Prozent). Der Frust sei besonders in der Regionalliga West groß, wo sich 90 Prozent der Verein entsprechend äußerten. (ab)