Essen. Die deutsche Nationalmannschaft steht im Confed-Cup-Finale, die U21 im EM-Endspiel: Das ist das Ergebnis akribischer Jugendarbeit. Ein Kommentar.

Drei Tage, zwei Titel – das ist die bemerkenswerte Chance, die sich dem deutschen Fußball ab heute bietet. Und das, obwohl die bestmögliche Mannschaft im Urlaub weilt. Die zweitbeste lässt das Ausland verwundert zuschauen, wie sie lockerleicht bis ins Finale des Confed-Cups vorstößt. Und die drittbeste, die U21, tritt schon heute bei der EM an, um den Coup von 2009 zu wiederholen.

Aus den fast Namenlosen von damals (Hummels, Özil, Neuer, Khedira, Boateng, Höwedes) wurden 2014 Weltmeister. Das ist die Geschichte, die sie erzählen: Wer in jungen Jahren schon die Titel holt, dessen Weg zum ganz großen Gold scheint vorgezeichnet. Und, wahrlich, für den Moment sieht das sehr, sehr prächtig aus, was der deutsche Fußball zu bieten hat.

Auch interessant

Doppeltorschütze Goretzka brillierte auch im Halbfinale gegen Mexiko. Er könnte noch bei den Kollegen der U21 spielen, ebenso wie Timo Werner und andere Talente, die schon den nächsten Schritt gemacht haben. Schwarz-Rot-Gold scheint reich gesegnet.

Für die Teams sind es große Tage

Nichts davon ist Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Jugendarbeit. Sie führt zum Erfolg. Die Vergleiche der aktuellen U21-Generation mit der von einst tun das nicht zwingend. Denn: Nur weil die Entwicklung von Talenten zu Stars einmal öffentlich so mitverfolgt werden konnte, bedeutet dies für die Zukunft keinen Automatismus. Der angestrebte Weg birgt für jeden Einzelnen viele Unwägbarkeiten.

Finalsiege heute und Sonntag machen für die Zukunft wenig einfacher und wahrscheinlicher. Genauso verhält es sich im Falle von Niederlagen. Sich zu Beginn der Reise von der Route zu entfernen, muss nicht heißen, nicht trotzdem ans Ziel gelangen zu können. Manches Mal ist es erst der Zorn der Niederlage, der die entscheidenden Kräfte freisetzt. So oder so: Für die Teams sind es große Tage. Und jedes schreibt seine eigene Geschichte.