Essen. Die Polizei zieht Bilanz nach den Ausschreitungen beim Niederrheinpokalfinale zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg.
- Rund um Endspiel im Niederrheinpokal in Essen gab es mehrere Vorfälle
- Einen Tag nach dem Finale zwischen RWE und dem MSV zog die Essener Polizei Bilanz
- Polizeisprecher Peter Elke zeigte sich traurig über die Vorkommnisse
Rund 60 Strafanzeigen liegen der Polizei nach dem Niederrheinpokalfinale zwischen Regionalligist Rot-Weiss Essen und dem Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg vor. "Es ist traurig, dass es so enden muss", sagt der Essener Polizeisprecher Peter Elke. "Das muss nicht sein."
Der Fußball habe zwar für den überwiegenden Teil der rund 17.000 Zuschauer im Stadion im Vordergrund gestanden, aber die zahlreichen Vorfälle rund ums Spiel hätten die Partie und damit auch die beiden Vereine in ein negatives Licht gerückt.
"Es hat mich stark an die Partie vor drei Jahren erinnert", sagt Elke. Auch 2014 wurden Feuerwerkskörper beim Niederrheinpokal-Halbfinale zwischen den beiden Klubs abgebrannt. Es gab damals zudem eine 30-minütige Spielunterbrechung, nachdem Essener Anhänger ein Tor zum Innenraum geöffnet hatten und die Polizei mit einem Großaufgebot anrückte, weil sie einen Platzsturm befürchtete.
Diesmal gab es eine rund zehnminütige Pyro-Unterbrechung, weil Anhänger beider Vereine im Stadion zündelten. Die Rettungskräfte versorgten fünf Personen wegen Rauchgasvergiftungen, berichtet Elke. Er kann das Verhalten einiger Anhänger nicht nachvollziehen: "Man weiß nicht, was in ihren Köpfen vorgeht. Sie lernen einfach nicht."
Bereits vor dem Anstoß um 17 Uhr, beim Marsch der RWE-Fans vom Bahnhof Altenessen zum Stadion an der Hafenstraße, verletzte sich ein Polizeibeamter durch einen Flaschenwurf. Der Polizist konnte seinen Dienst später wieder aufnehmen.
Kurz vor dem Spiel hatte es zudem eine Schlägerei im Gästeblock gegeben. Drei Strafanzeigen seien deshalb gestellt worden, erklärt Elke. Nach der Partie zerstörten Chaoten aus Duisburg dann Scheiben in Linienbussen, bewarfen zudem Polizisten mit Steinen. "Dabei hätten sie sich doch über den Sieg freuen können", sagt Elke. Die Polizei kündigte eine konsequente Strafverfolgung an. (nb)