Essen. In Stadien ist eine Tendenz zur Radikalisierung erkennbar. Einigen Anhängern fehlt das Gespür für den Ernst der Lage. Ein Kommentar.

Einige so genannte Fußballfans werden es nie lernen. Und wollen nicht verstehen, dass Anfeindungen, Hetzplakate und Pyrotechnik in Stadien nichts zu suchen haben. Diese Chaoten schaden ihren Vereinen und ihrem Sport.

Nach einem Liga-Wochenende mit Entgleisungen ermittelt der DFB-Kontrollausschuss in drei Fällen. Gut zwei Monate nach den Vorfällen in Dortmund, als BVB-Anhänger beim Spiel gegen Leipzig beleidigende Plakate gezeigt hatten und die Südtribüne anschließend für eine Partie gesperrt wurde, fehlt Anhängern in Köln, Frankfurt und Hamburg jedes Gespür für den Ernst der Lage.

Vorfälle in Stadien häufen sich

Auf den Tribünen ist sogar eine Tendenz zur Radikalisierung erkennbar. Fan-Anwalt René Lau will davon lieber nicht sprechen. Es sei „eine subjektive Wahrnehmung, weil die Bedeutung des Fußballs und der Umfang der Berichterstattung in den Medien stark zugenommen“ hätten, behauptet er.

Tatsächlich aber beschäftigen negative Vorfälle aus den Stadien Verantwortliche und Zuschauer immer häufiger. Und Medien haben die Pflicht, die Öffentlichkeit darüber zu informieren.

Klubs haben Bestrafung zu lange umgangen

Vereine sollten diejenigen, die sich daneben benehmen, für ihr Verhalten in die Pflicht nehmen und bei Geldstrafen zur Kasse bitten. Bisher haben zu viele Klubs viel zu lange eine Bestrafung umgangen und mit intensiver Betreuung von Problemfans die Hoffnung auf eine friedliche Fankultur verbunden.

Vielleicht wird es Zeit für eine härtere Gangart.