Essen. Immer mehr Bundesliga-Klubs schotten sich durch Zäune ab. Borussia Dortmund kaufte sogar den Spionage-Hügel für angeblich mehr als 300 000 Euro.
Einfach mal beim Training des Lieblingsvereins vorbeischauen – das geht für viele Fußballfans kaum mehr. Jüngst hat sich Bundesligist Eintracht Frankfurt abgeschottet. Jetzt wird auch der Trainingsplatz mit mannshohen Stahlgittern und schwarzen Planen geschützt. Doch die Eintracht ist mit dieser Haltung kein Einzelfall.
Nicht-öffentliches Training ist zur Gepflogenheit fast aller Profiklubs geworden. Ob Mainz 05, SV Darmstadt oder TSG Hoffenheim – spätestens gegen Ende der Woche sind keine Zuschauer mehr erwünscht.
Abschottung beim FC Bayern
Vorreiter des Geheimtrainings waren die Klubs, die das größte Interesse auf sich zogen. Allen voran der FC Bayern. Bereits unter Trainer Jupp Heynckes begannen im Sommer 2011 an der Säbener Straße erste Schritte Richtung Abschottung. Mittlerweile kommen Besucher meist nur noch einmal die Woche aufs Gelände. Beim Auslaufen der Stars und Training der Reservisten.
Ähnlich zurückgezogen hat sich Borussia Dortmund: Bei den Westfalen ist es für die Anhängerschaft fast unmöglich, auf dem Trainingsgelände in Brackel „echte Liebe“ auszuleben. Nur etwa zweimal im Monat können Besucher bei den Schwarz-Gelben zusehen. Es sei denn, sie kletterten auf den sogenannten Spionage-Hügel: einen kleinen Berg, der nicht zum Trainingsgelände gehörte und von dem Fans, Journalisten und Fotografen Einblick hatten. Der BVB hat sich mittlerweile das Grundstück gesichert. Für angeblich über 300 000 Euro, um das letzte Schlupfloch zu schließen.
Die Liga folgt mit der Verschlusssache Fußballtraining einer Praxis, die im Ausland längst üblich ist. In England und Italien sind die oft weit außerhalb der Stadtzentren gelegenen Trainingsareale absolute Tabuzone für die Anhängerschaft.