Zuschauer sollen dem SC Westfalia Herne aus der Klemme helfen. Tabellenführer SC Wiedenbrück 2000 kommt zum Spitzenspiel ins Stadion am Schloss Strünkede.

Wolfgang Volmer

Sie hangeln sich von Woche zu Woche, und sie werden weiter hangeln. Zumindest bis zum 20. Dezember, wenn bei SF Siegen das letzte Spiel des Jahres stattfinden soll. „Bis zur Winterpause spielen wir definitiv weiter”, brach Westfalia Hernes zuvor so beredter Vorsitzender Horst Haneke sein zwölftägiges Schweigen. In der Halbzeitpause des letzten Heimspiels hatte Haneke die Galgenfrist vor dem Gang zum Amtsgericht um zwei Wochen bis zum morgigen Spiel gegen den SC Wiedenbrück (14.30 Uhr, Strünkede) verlängert – seitdem warten Fans und Öffentlichkeit auf weitere Wasserstandsmeldungen vom Vorstand des kriselnden Traditionsklubs. Viel Konkretes war Haneke aber auch gestern noch nicht zu entlocken. „Der Spendenfluss lässt mit jedem Tag nach, den großen Durchbruch haben wir noch nicht erzielt. Ganz wichtig ist jetzt, dass die beiden Spiele dieses Wochenendes ordentliche Einnahmen bringen.”

Eigentlich dürfte es für die 950 Besucher des Speldorf-spiels auch wenig Grund geben, am Sonntag nicht ins Stadion zu kommen. Nicht nur, weil die Herner Mannschaft seit Wochen in jeder Partie beste Eigenwerbung betreibt. Hinzu kommt ein Gegner von maximal möglicher Attraktivität. Der SC Wiedenbrück ist nach seinem Spaziergang zum Aufstieg auch in der NRW-Liga das Maß aller Dinge, gilt nicht erst seit dem 4:2-Triumph im Spitzenspiel gegen Windeck als Aufstiegsanwärter Nummer eins. „Ich bin felsenfest überzeugt, dass es mein Kollege Thomas Stratos mit Wiedenbrück schafft”, meint auch Hernes Trainer Frank Schulz. „Der Verein ist finanziell ganz gesund und hat eine sehr, sehr gute Mannschaft.”

Klotzen, nicht kleckern: Nach dieser Devise haben die Ostwestfalen nach ihrem Aufstieg weiter aufgerüstet und etliche Hochkaräter vom Regionalligisten Verl verpflichtet. Mit Dominik Jansen, Cousin von Nationalspieler Marcell Jansen, haben die Gäste auch den bislang besten Torjäger der Liga (11 Tore) in ihren Reihen. „Für uns ist das ein dankbares Spiel. Wir haben nichts zu verlieren”, sieht Frank Schulz seine Herner als krasse Außenseiter. Zumal der Einsatz von Nils Eisen und Ercan Kacar noch fraglich ist.