Der 1. FC Nürnberg hat Hertha BSC Berlin am 9. Bundesliga-Spieltag tiefer in die Krise geschossen. Die Franken ließen den schwachen Hauptstädtern beim 3:0 (2:0) keine Chance.
Hertha BSC Berlin findet auch nach dem Trainerwechsel keinen Weg aus der Krise. Das restlos enttäuschende Tabellenschlusslicht kassierte im Kellerduell beim 1. FC Nürnberg mit einem 0:3 (0:2) seine achte Bundesliga-Niederlage in Serie und ließ dabei auch im zweiten Spiel unter Friedhelm Funkel jeglichen Siegeswillen vermissen.
Die Tore der Nürnberger gegen die streckenweise völlig desorientierte Hintermannschaft der Hauptstädter erzielten Daniel Gygax (18.) bei seinem Bundesliga-Saisondebüt und der starke Albert Bunjaku mit einem Doppelpack (26./60.). Die Gastgeber meldeten sich nach zuletzt drei Niederlagen in Folge zurück und wurden vom Großteil der 38.094 Zuschauer gefeiert.
Allergieschock bei Diekmeier
Dabei hatten der Club und sein Spieler Dennis Diekmeier im Abschlusstraining vor dem Spiel des Tabellen-17. gegen den Tabellen-18. bange Minuten überstehen müssen. Der U19-Europameister hatte einen Allergieschock erlitten, Physiotherapeut Günter Jonczyk und ein per Hubschrauber eingeflogener Notarzt verhinderten Schlimmeres. Lebensgefahr habe nicht bestanden, teilte der Club mit, allerdings konnte Diekmeier wegen der verordneten Medikamente nicht spielen. Für das Talent, das am Dienstag seinen 20. Geburtstag feiert, spielte Dominic Maroh in der Viererkette.
Bei den Gästen musste Stammkeeper Jaroslav Drobny nach einem letzten Test wegen einer Muskelverletzung erneut passen. Dafür stand Sascha Burchert im Tor, der beim 1:3 im letzten Bundesliga-Spiel gegen den Hamburger SV eine sehr unglückliche Figur gemacht hatte. Auch diesmal wirkte der 19-Jährige sehr unsicher, allerdings kam auch von seinen teilweise amateurhaft agierenden Vorderleuten wie Nationalspieler Arne Friedrich kaum Unterstützung.
Nürnberg in allen Belangen überlegen
Vor dem 0:1 konnte Burchert noch einen Kopfball von Mike Frantz parieren, ehe der Schweizer Gygax aus spitzem Winkel traf. Vor dem 0:2 verstolperte Patrick Ebert den Ball, Frantz passte auf Albert Bunjaku und der Stürmer erzielte seinen zweiten Saisontreffer. Die in allen Belangen überlegenen Nürnberger hätten bis zur Pause schon wesentlich deutlicher führen müssen, die Gäste ergaben sich in ihr Schicksal.
Funkel verfolgte das Geschehen mit ausdrucksloser Miene und hatte bis zur 46. Minute schon die Großverdiener Gojko Kacar und Raffael ausgewechselt. Besser wurde das Spiel der Hauptstädter dadurch nicht, stattdessen fiel das 0:3 und die frustrierten Hertha-Fans suchten auf der Tribüne die Provokation. Erst nach 73 Minuten gab es durch Ebert den ersten gefährlichen Schuss aufs Nürnberger Tor.