Köln. Neben "Prinz Poldi" macht in Köln derzeit noch ein Prinz Schlagzeilen: Prinz "Mohamed Al Faisal" versprach dem FC 50 Millionen Euro, entpuppte sich jedoch als Hochstapler.
Ein falscher arabischer Prinz wollte den Bundesligisten 1. FC Köln narren und versprach angeblich 50 Millionen Euro als private Investition. Doch der Klub aus der Karnevalshochburg ging dem Hochstapler, der sich "Mohamed Al Faisal" nannte und sich als unehelicher Sohn einer saudi-arabischen Prinzessin vorstellte, nicht auf den Leim.
Der Mann, der sich sogar zu Verhandlungen mit der Kölner Klubspitze traf und im Stadion von dem damaligen FC-Cheftrainer Christoph Daum auf Schaubildern die geplanten Verpflichtungen aufzeigen ließ, steht seit Donnerstag vor Gericht. Das berichtet Spiegel online.
Zunehmend Skepsis beim FC
Vorgeworfen werden ihm Anstiftung zur Urkundenfälschung in Verbindung mit Missbrauch von Titeln und sechs weitere Betrugsvergehen. Es geht dabei in erster Linie um Immobilienkäufe im süddeutschen Raum.
"Uns kam die Geschichte zwar komisch vor. Aber man kann den Leuten nicht hinter die Stirn schauen. Deshalb haben wir mit ihm Gespräche geführt", sagte FC-Hauptgeschäftsführer Claus Horstmann dem Kölner Express. Der Angeklagte wurde offenbar auch beim Schweizer Traditionsklub Grasshopper Zürich vorstellig. Nach der Kontaktaufnahme wuchs die Skepsis aufseiten der Kölner. Horstmann: "Wir haben immer wieder Belege der Zahlungsfähigkeit angefordert. Als die nicht kamen, haben wir die Gespräche abgebrochen."
"Seine Hoheit" nicht der erste Fall in Köln
Der Angeklagte soll Briefe mit "H.H." für "His Highness", Seine Hoheit, unterschrieben haben. Während Köln die Verhandlungen aufgrund des stärker gewordenen Misstrauens einstellte, soll es laut Spiegel online mit den Grasshoppers zum Abschluss eines Investitonsvertrages gekommen sein. Es wurden angeblich 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die Kölner haben bereits vor Jahren negative Erfahrungen mit einem vermeintlichen Sponsor gemacht. Ein groß angekündigter Sponsorenvertrag für Trikotwerbung für die Mittelmeerinsel Zypern erwies sich im Nachhinein als Flop und musste aufgelöst werden, weil das Unternehmen gar keine Legitimation der zyprischen Regierung hatte.