Essen. Beim VfB Stuttgart passt vieles zusammen - nur ein Torjäger wird nach dem Abschied von Mario Gomez noch gesucht.
Wenn Lukas Podolski nicht am 1. FC Köln kleben würde wie der Rhein an seinem Ufer, dann wäre Stuttgart in der Prognose-Tabelle möglicherweise sogar ein Stückchen höher gerückt. Ein Tausch gegen Mario Gomez plus Millionengewinn hätte Bayern und Schwaben zufrieden stellen können. So ist der FCB zufrieden. Und der VfB hat rund 30 Millionen Euro und ein Problem auf dem Konto.
Pluspunkte:
Es mag, wie öfter gemutmaßt, auch an der regionalen Nähe zu Freiburg liegen, dass der Bundestrainer gern auf Kräfte aus Stuttgart zurückgreift. Doch in Abwehr und Mittelfeld hat der VfB tatsächlich (junge) Spieler in den Reihen, die für Joachim Löw aktuell oder perspektivisch interessant sind. Der begehrte Serdar Tasci (22) und Christian Träsch (21) in der Defensive, das stille Vorbild Thomas Hitzlsperger (27) in der Zentrale, flankiert von Sami Khedira (22) und Timo Gebhart (20). Markus Babbel, der die Belastung, den Trainerschein noch erwerben zu müssen, wohl ertragen wird, kann eine Mischung aus Erfahrung und Talent aufbieten, die in der Liga selten ist.
Minuspunkte:
Mario Gomez ist nicht mehr da. Das macht den Sturm nicht zur Flaute, aber Cacau ist eben kein Torfabrikant, sondern (nur) ein exzellenter Mitarbeiter, und ob Ciprian Marica je alle Hoffnungen, die ihn bei seiner Ankunft empfangen haben, erfüllen wird, steht in den Sternen. Der VfB sucht also noch, mittlerweile begleitet von Häme. Geld auf dem Konto, aber weder Demba Ba noch Klaas-Jan Huntelaar auf dem Rasen. Jetzt soll Alvaro Negredo Sanchez der heißeste Kandidat für die Gomez-Nachfolge sein, ein 23-jähriger Spanier, der zuletzt von Real Madrid an Almeria ausgeliehen war. Einer also, der den ganz harten Ansprüchen nicht gerecht wurde.
Ambitionen:
Die Erwartungen im Ländle sind nicht ins Himmelhohe geschossen. Das lindert den so gefürchteten Druck. Internationales Mitspielen ist dennoch das Ziel.
Prognose:
Der VfB wird ums Internationale mitspielen.