Buenos Aires. Nach überstandener WM-Quali hatte Maradona zum Rundumschlag gegen die Medien ausgeholt und sich zu obszönen Gesten hinreißen lassen. Dafür entschuldigen will er sich nicht.

Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona will sich trotz einer drohenden Sperre durch den Fußball-Weltverband Fifa nicht für seine verbalen Entgleisungen entschuldigen. "Ich bereue meine Aussagen nicht. Das war eine große Befreiung. Wenn wir uns nicht qualifiziert hätten, hätte ich nach Haiti auswandern müssen. Ich wäre erschossen worden. Aber ich wusste, dass ich mich mit der WM-Qualifikation an den Jorunalisten rächen werde", erklärte Maradona.

Nach dem 1:0-Sieg Argentiniens gegen Uruguay und der damit verbundenen Qualifikation für die WM-Endrunde 2010 in Südafrika war Maradona in einem verbalen Rundumschlag gegen Journalisten in die Vulgärsprache abgeglitten. Unter anderem Sätze wie "Ihr könnt mir einen blasen - die Frauen mögen mir das verzeihen" waren in Richtung der Medienvertreter gefallen. "Nach meiner Aussage hat sich jeder angegriffen gefühlt. Dabei habe ich das gesagt, als die Kinder schon im Bett waren."

Blatter: "Uns blieb keine andere Wahl"

Bei der Abfahrt aus dem Stadion hatte sich Dieguito zudem noch zu obszönen Gesten im Teambus hinreißen lassen. Daraufhin leitete die FIFA Ende der vergangenen Woche ein Disziplinarverfahren gegen Maradona ein. "Uns blieb keine andere Wahl, als ein Disziplinarverfahren gegen den argentinischen Nationaltrainer einzuleiten", sagte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter. Dem einstigen Fußball-Künstler droht eine Geldstrafe von bis zu 30.000 Dollar (20.000 Euro) und/oder eine Sperre.

In dem betreffenden FIFA-Statut heißt es: "Jeder, der die Würde eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen durch verächtliche, diskriminierende oder verunglimpfende Worte oder Handlungen in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft angreift, wird mit einer Sperre von mindestens fünf Spielen belegt. Dazu kommen laut Statut ein Stadionverbot und eine Geldstrafe von mindestens 20.000 Schweizer Franken (13.000 Euro). Ist der Täter ein Offizieller, sind dies mindestens 30.000 Schweizer Franken (26.000 Euro)." (sid)