Gelsenkirchen. Der FC Schalke tritt auf dem Transfermarkt im Moment nur als möglicher Verkäufer in Erscheinung. Rafinhas Berater soll in Mailand sein, um mit dem AC zu verhandeln. Der Brasilianer will dazu nichts sagen: "Wenn es ein für den Verein und für mich gutes Angebot gibt, muss man sprechen."
Seit klar ist, dass beim FC Schalke 04 das Geld nicht mehr so locker sitzt wie in der Vergangenheit, und dass auch Sponsor Gazprom vom immer wieder zitierten Griff in die Portokasse weit entfernt ist, werden die Königsblauen nicht mehr so häufig mit Transfers in Verbindung gebracht wie früher. Bei möglichen Kaufaktivitäten werden die Schalker nur noch als Verkäufer genannt. Das bestätigt Felix Magath indirekt, wenn er sagt: „Die Tendenz, Spieler abzugeben, ist größer, als welche zu verpflichten. Deshalb kann man eigentlich nicht mehr mit neuen Spielern rechnen.”
Natürlich kann ein solche Aussage auch Taktik sein. Viele Fans hoffen zumindest, dass sie das ist, dass sich vielleicht doch noch was tut. Aber Felix Magath bleibt dabei, spricht, wenn überhaupt, nur von möglichen Verkäufen, denn die Schalker wollen ihren Kader sicher verkleinern. Dieser umfasst mit dem bis zum Winter an Flamengo Rio de Janeiro ausgeliehenen Ze Roberto 31 Profis. Durch Amateurkicker Christoph Moritz wird der Kader sogar auf 32 Spieler aufgestockt – zu viele für einen Verein, der nur in der Bundesliga und im DFB-Pokal spielt.
Keine Leihgeschäfte
Die Schalker planen auf den letzten Drücker also eher mögliche Verkäufe. Aber leider sind die Spieler, von denen man sich ohne großes Nachdenken trennen könnte, nicht die begehrtesten auf dem Transfermarkt. Die Konkurrenz im In- und Ausland scheint an Spielern wie Albert Streit, Carlos Grossmüller, Gerald Asamoah oder auch Levan Kobiashvili nicht großartig interessiert. Bisher noch nicht einmal so, dass vielleicht Leihgeschäfte möglich wären, denn die Schalker Profis verdienen zu viel Geld. So viel, dass selbst eventuell interessierte Klubs abwinken. Und solche Geschäfte wie im Winter, als Albert Streit an den Hamburger SV ausgeliehen wurde und sich Schalke und der HSV die Gehaltskosten teilten, will man bei den Königsblauen eigentlich nicht mehr machen.
Die Schalker Ladenhüter scheint also niemand haben zu wollen. Das ist zumindest der aktuelle Stand, der sich in den nächsten Tagen aber noch verändern kann. Dafür gibt es Interesse an Spielern, deren Weggang Schalke sportlich eigentlich nicht verkraften kann. So saßen beim 0:0 am Freitag in Sinsheim gegen Hoffenheim Beobachter von Juventus Turin auf der Tribüne, die vor allem ein Auge auf Rafinha geworfen hatten. Dessen Berater Marcos Malaquais erkundet aber wohl auch das Interesse des AC Mailand vor Ort. Rafinha selbst will dazu nichts sagen. Ihm ist nur seine Standard-Stellungnahme zu entlocken, die da heißt: „Wenn es ein für den Verein und für mich gutes Angebot gibt, muss man sprechen.”