Referee Peter Gagelmann steht nach dem nicht gepfiffenen Handspiel bei der Partie Leverkusen gegen Hoffenheim in der Kritik. Nun bekommt er Rückendeckung aus den eigenen Reihen.
DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel hat nach der "Handball"-Einlage des Hoffenheimers Carlos Eduardo im Spiel bei Bayer Leverkusen (0:1) eine Lanze für die Referees gebrochen. "Keine Regel ist so schwierig auszulegen wie die des absichtlichen Handspiels. Man kann sich ja nicht in den Spieler hineinversetzen. War es Absicht oder nicht. Da hilft dann auch kein Videobeweis", sagte Strigel dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Referee Peter Gagelmann hatte am Samstag ein Handspiel von Carlos Eduardo auf der Torlinie nach einem Kopfball des Leverkuseners Sami Hyypiä und einer anschließenden Parade von 1899-Keeper Timo Hildebrand (35.) nicht als "absichtliches Handspiel" gewertet. Der Ball hatte zunächst den Oberschenkel des Hoffenheimer Mittelfeldspielers berührt und war dann von Eduardos Unterarm beziehungsweise seiner Hand von der Linie bugsiert worden.
"Handspiel - häufig umstritten"
Unterstützung erhielt Gagelmann vom ehemaligen Bundesliga- und FIFA-Referee Herbert Fandel. "In diesen Situationen gibt es einen relativ großen Bereich des Ermessens. Aber wenn man sich nicht 100 Prozent sicher ist, dass ein Spieler absichtlich mit der Hand gespielt hat, dann sollte man als Schiedsrichter lieber nicht eingreifen", sagte Fandel dem SID und betonte: "Wenn überhaupt nur leise Zweifel bestehen, dann sollte man weiterlaufen lassen."
Gagelmann hatte nach seiner Entscheidung am Samstagabend im Aktuellen Sportstudio des ZDF gesagt: "Ich kann hoffentlich mit meiner Entscheidung leben, dass es kein absichtliches Handspiel war. Die letzte Sicherheit kann auch kein Videobeweis erbringen." Im Schiedsrichter-Handbuch des DFB (Kapitel III, Absatz 12) lässt bereits die Überschrift zu diesem Thema auf die Schwierigkeiten schließen: "Handspiel - häufig umstritten".