München. Der FC Bayern hat im Spitzenspiel der Bundesliga nur 1:1 gespielt. Es war das dritte Unentschieden der Münchner, die gegen Hoffenheim behäbig wirkten.

Bayern München hat im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga beinahe seinen Meister gefunden. Der über weite Strecken bemerkenswert lasch wirkende Titelverteidiger kam gegen ein starkes 1899 Hoffenheim lediglich zum dritten Unentschieden in der laufenden Saison und kann nach dem 1:1 (1:1) gegen die Kraichgauer am Sonntag nach Punkten von Aufsteiger RB Leipzig eingeholt werden. Die danach folgenden Länderspielpause kommt dem deutschen Rekordmeister allem Anschein nach gerade recht.

Kerem Demirbay (16.) hatte die Hoffenheimer in Führung gebracht, sein Mannschaftskollege Steven Zuber mit einem Eigentor ausgeglichen (34.). Eigene Großchancen hatten der FC Bayern vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena kaum. Hoffenheim stand hinten gut und spielte mutig und entschlossen nach vorne, was die Gastgeber wiederholt in Verlegenheit brachte. Auch nach dem Ausgleich setzte die TSG um den starken Kapitän Sebastian Rudy immer wieder Nadelstiche, die Bayern waren überlegen, wirkten aber uninspiriert im Bemühen, ein Tor zu erzielen.

Der engagierte Rafinha, der neben Juan Bernat für Philipp Lahm und David Alaba in die Anfangself gerückt war, hatte nach einer knappen Viertelstunde und glänzender Vorarbeit von Robert Lewandowski eine erste große Chance für die Münchner, Torhüter Oliver Baumann parierte (14.). Fast im Gegenzug bestrafte Demirbay mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze den Schlendrian in der Hintermannschaft des FC Bayern. Torwart Manuel Neuer schimpfte mit seinen indisponierten Vorderleuten.

Thomas Müller saß erst nur auf der Bank

Hinten wie vorne fehlte dem Rekordmeister, bei dem Thomas Müller bis zur 68. Minute draußen saß, oft die Konsequenz, vor allem in den Zweikämpfen, auch die Abstimmung passte nicht. Das Spiel nach vorne sah bisweilen unstrukturiert aus, Überraschungsmomente fehlten - nur bei Vorstößen von Douglas Costa über links wurde es gefährlich. So auch nach einer guten halben Stunde, als Zuber eine scharfe Vorlage des Brasilianers vor dem einschussbereiten Lewandowski ins eigene Tor lenkte.

Das Bemühen, ihre optische Überlegenheit für weitere eigene Treffer zu nutzen, war dem FC Bayern nicht abzusprechen, allein: Es fehlte an einem Plan, an einem Lösungsansatz und: an der letzten Entschlossenheit und das Glück. Da konnte auch Müller, der in der 79. Minute mit einem Kopfball an Schlussmann Oliver Baumann scheiterte, nicht mehr helfen. Mats Hummels hatte in der 87. Minute mit einem Pfostentreffer Pech, in der Nachspielzeit traf Müller ebenfalls den Pfosten. (sid)