Oberhausen. Der PR-Gag um das Buhlen von Rot-Weiß Oberhausen um Star-Stürmer Zlatan Ibrahimovic geht um die Welt - der Viertligist stellte mittlerweile sein Trikot vor.
Eine Zuschauertribüne von Ikea, die Einführung der Monarchie in Oberhausen und Schweden-Happen im Stadion Niederrhein: Viertligist Rot-Weiß Oberhausen hat sich mit einer offiziellen Pressemitteilung in das Buhlen um den exzentrischen Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic eingeschaltet. Und das heitere Werben um den wechselwilligen Millionen-Mann von Paris St. Germain hat ein weltweites Presseecho erzeugt. In England, Spanien und sogar in den USA sorgte die Offerte von RWO für Schlagzeilen in den großen Zeitungen.
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Der PR-Gag aus dem Ruhrgebiet zündete: Dabei ist die Nachricht, dass der Weltstar in die vierte Liga wechselt, genauso realistisch wie eine künftige Karriere von Ibrahimovic als Profi-Kegler. Da den Oberhausenern (die Stadt aus dem westlichen Ruhrgebiet galt lange als die meist verschuldete in Deutschland) zudem ein zahlungskräftiger Mäzen fehlt und der Verein mit einem schlanken Etat immer wieder den anspruchsvollen Weg aus der Regionalliga versucht, gewinnt die Meldung weiter an Charme.
Briten vergleichen Zuschauerzahlen von RWO und ManUnited
Das fiel auch der britischen BBC auf, die für ihre Berichterstattung eine Foto-Montage aus dem schwedischen Torjäger und einer royalen Krone bastelte. Überschrift: "Rot-Weiß Oberhausen möchte schwedischen Angreifer zum König machen!" Die Engländer zeigten sich offensichtlich besorgt, Ibrahimovic könnte der Revierstadt vor Manchester United den Vorzug geben. Der englische Topverein soll ebenfalls an Ibrahimovic interessiert sein. Darum stellte die BBC den Zuschauerschnitt der vergangenen Saison gegenüber - Ergebnis: Manchester lag mit 75.000 im Vergleich zu 2.100 bei RWO knapp vorne.
Die spanische Sportzeitung "As" amüsierte sich köstlich über die geplante Tribüne aus Beständen des schwedischen Möbelhauses Ikea. Hintergrund: In Oberhausen soll bald im in die Jahre gekommenen Stadion Niederrhein eine überdachte Stehplatztribüne gebaut werden.
In den USA sorgte die von RWO angebotene Umbenennung einer heimeligen Biersorte für Aufsehen: Dass künftig in Oberhausen statt "König Pilsener" das "Zlatan Pilsener" in die Becher der Fans fließen soll, griff der US-Sportsender "Fox Sports" auf. Die Amerikaner, die auf dem Artikelbild Zlatan Ibrahimovic eine Zeichentrick-Krone aufsetzten, freuten sich offensichtlich über das "königliche Wortspiel". "Fox" postete zudem ein passendes Video der Sportseite "The Buzzer".
Fans wollen Ibrahimovic zum Training einladen
Der Zeitpunkt für den Stimmungs-Kick ist aus Oberhausener Sicht übrigens nicht ungeschickt gewählt: Der Viertligist absolvierte eine enttäuschende Saison, verpasste auf dem fünften Platz die Meisterschaft deutlich und schied im Verbandspokal im Halbfinale aus.
Der traditionell klamme Verein sorgte schon in der Vergangenheit mit außergewöhnlichen Aktionen für Aufsehen: So baute der ehemalige Zweitligist vor fünf Jahren unter seiner Anzeigentafel die "kleinste VIP-Loge der Welt" auf und nannte sie nach einem Getränkehersteller "Kalte-Muschi-Loge". Besonderes Extra: Die "Vips" mussten bei Toren gleich noch die Anzeigentäfelchen auf der Einstecktafel austauschen.
Die Oberhausener Fans konnten über die Ibrahimovic-Aktion ihres Vereins lachen. So hieß es im Fan-Forum: "Große Aktion! Ich warte darauf, dass Ibrahimovic sich selbst dazu äußert!"
Das tat der Schwede bisher nicht. Allerdings finden sich auf seiner Facebook-Seite viele Kommentare von Fans zu der lustigen RWO-Ente. Einige wünschen sich gar einen Besuch von Ibrahimovic beim RWO-Training. RWO hat mittlerweile schon das Trikot für den Schweden vorgestellt.
Ibrahimovic wollte kostenfrei für den BVB spielen
Ibrahimovic sind gepflegte Kalauer übrigens ebenfalls nicht unbekannt: Bei einer Sport-Gala traf er auf dem roten Teppich vor einigen Jahren den damaligen BVB-Trainer Jürgen Klopp. Ibrahimovics Wunsch: "Hol' mich nach Dortmund - ich spiele auch kostenlos!"