Zürich. Der jordanische FIFA-Präsidentschaftskandidat Prinz Ali bin Al Hussein will die für Freitag geplante Wahl des neuen Fußball-Weltverbands-Chefs von höchster Instanz absagen lassen. Der Grund: Mehr Transparenz. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Der jordanische FIFA-Präsidentschaftskandidat Prinz Ali bin Al Hussein (40) will die für Freitag geplante Wahl des neuen Fußball-Weltverbands-Chefs auf dem Kongress in Zürich von höchster Instanz absagen lassen. Wie seine Anwälte am Dienstag AFP mitteilten, hat Ali hierfür bereits am Montag beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einen Antrag gestellt.
Hintergrund des Antrags ist die Idee des Prinzen, am 26. Februar in Zürich eine Glasabstimmungskabine für die Vertreter der FIFA-Mitgliedsverbände installieren zu lassen. Domenico Scala, der für die Wahl zuständige FIFA-Kommissionschef, lehnte dies bereits ab. Nun soll die FIFA eine Anfrage zur "beschleunigten Klärung der Sache" verweigert haben, teilten die Anwälte mit: "Es ist daher ganz natürlich, dass Prinz Ali den CAS anruft."
Handy-Verbot in den Wahlkabinen
Von einer gläsernen Abstimmungskabine verspricht sich Ali als einer von fünf Kandidaten mehr Transparenz. "Nur ein transparante Glaskabine kann beweisen, dass jeder Abstimmende bei seinem Votum nur seinem Herzen und seinem Gewissen folgt. Dass es keine Zwangsstimmen gibt, die durch gepostete Fotos und damit Druck von außen erzwungen wurden", sagte Renaud Semerdjian, einer der Anwälte von Prinz Ali, AFP.
Ein FIFA-Sprecher hatte AFP bestätigt, dass den Abstimmenden am kommenden Freitag nicht erlaubt wird, mit einem Handy die Abstimmungskabine zu betreten. Es dürfen keine Fotos vom Votum über soziale Netzwerke gepostet werden.
Prinz Ali tritt bei der Abstimmung in Zürich gegen UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino aus der Schweiz (45), Scheich Salman bin Ibrahim Al Khalifa aus Bahrain (50), den Franzosen Jérôme Champagne (57) und Tokyo Sexwale (62/Südafrika) an. Im ersten Wahlgang benötigt der Sieger, der Joseph S. Blatter (79/Schweiz) beerbt, zwei Drittel der Stimmen. Danach genügt die absolute Mehrheit (über 50 Prozent). (sid)