Augsburg. . Es ist die erste Partie auf deutschem Boden für Jürgen Klopp seit seinem Abschied von Borussia Dortmund. Beim FC Augsburg herrscht Euphorie.
Schon lange bevor Jürgen Klopp am Mittwoch mit dem FC Liverpool in Augsburg ankam, kannte der Hype um das Europa-League-Spiel des FCA kaum Grenzen. Eine Stunde nach Verkaufsstart im Januar waren alle Tickets vergriffen. Auch im Klub ist die Vorfreude auf das Zwischenrunden-Hinspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/ Live bei uns im Ticker) riesig.
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In einer Mischung aus Ehrfurcht und Begeisterung sprechen sie beim FC Augsburg von einem „Highlight für uns alle“ (Trainer Markus Weinzierl) und „absoluten Traumspiel“ (Manager Stefan Reuter). Auf den Vereinskanälen wurden die Tage bis zum ersten Vergleich mit den legendären Reds heruntergezählt. „Wir können es nicht erwarten“, hieß es vor der „historischen Woche. Es wartet das größte Spiel der Vereinsgeschichte.“ Mehr Hype geht kaum.
Klopp versucht Hype um eigene Person herunterzuspielen
Die überbordende Begeisterung beim FCA in seiner ersten Europapokal-Saison hat viel mit dem prominenten Verein aus der Premier League zu tun. Doch vor allem durch dessen Trainer Klopp erfährt das Spiel über Augsburg hinaus große Aufmerksamkeit. Statt Dortmund gegen den FC Porto, Schachtjor Donezk gegen Schalke oder Sporting Lissabon gegen Bayer Leverkusen zu übertragen, entschied sich Sport 1 für das Spiel des FCA gegen den sportlich vergleichsweise mittelmäßigen FC Liverpool.
Klopp, dem 48 Jahre alten Trainer des englischen Tabellenachten, ist es etwas unangenehm, so sehr in den Fokus gerückt zu werden. Nach jeweils sieben Jahren in Mainz und Dortmund hatte er am 8. Oktober das Amt des Teammanagers in Liverpool übernommen. Dass Klopp den Hype um seine Person herunterzuspielen versucht, ist verständlich.
Dass Kult nicht immer angenehm ist und gefährlich werden kann, hat er mittlerweile auch erfahren, wenngleich seine unfreiwillig lustigen Transfers von Redewendungen aus dem Deutschen ins Englische seine Beliebtheit noch steigerten. Fußball sei kein „wish concert“ (Wunschkonzert), ließ er zwischendurch wissen und ebenso, dass ihn etwas auf die Palme gebracht habe („I was on the tree“). Dass dies von Medien und Fans natürlich aufgegriffen wurde, hat Klopp geärgert. „Wenn ich mit meinem Englisch einen Fehler mache, wird nicht versucht, das richtigzustellen, sondern der Fehler wird einfach genommen, um der Geschichte einen dramatischen Unterton zu verleihen“, befand er.