Essen. Britische Top-Klubs bieten mehr als 50 Millionen Euro für Aubameyang und Sané. Nicht ewig werden Bundesligisten Nein sagen können. Ein Kommentar
Englische Top-Klubs wollen jeweils mehr als 50 Millionen Euro für die Bundesliga-Fußballer Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund und Leroy Sané vom FC Schalke zahlen, und wir reagieren nicht einmal mehr schockiert. Wir haben uns an solche Summen gewöhnt, seit astronomisch hohe TV-Honorare den englischen Markt überhitzt haben.
Was heißt das für die beiden Revierklubs? Dass sie genau abwägen müssen, wie viel ihnen die Dienste der beiden Turbofußballer wert sind. Was könnten Dortmund und Schalke mit so viel Geld anfangen? Vor zehn Jahren wäre beim BVB nach dem knapp verhinderten finanziellen Kollaps jeder Cent für die wirtschaftliche Gesundung benötigt worden. Heute kann es sich die Borussia leisten, Nein zu sagen: Denn Aubameyangs Treffer öffnen die Tür zur Geldmaschine Champions League.
Ein Sané-Verkauf wäre das falsche Signal
Beim FC Schalke liegt der Fall anders. Dessen Finanzverbindlichkeiten wurden zuletzt mit rund 154 Millionen Euro beziffert. Eine hohe Einnahme könnte dreifach eingesetzt werden: für die weitere Konsolidierung, für den Ausbau der Infrastruktur, für die Ergänzung der Mannschaft. Ein Verkauf des Juwels in diesem Winter wäre aber ein ganz falsches Signal. Kurzfristig ließe sich kein adäquater Ersatz finden, das Team würde erheblich geschwächt. Sané selbst wäre auch gut beraten, nicht zu früh in die Scheine-Welt zu flüchten: Auf Schalke könnte sich der 19-Jährige besser entwickeln als in einem Team voller Top-Stars.
Irgendwann aber wird das große Geld dem Jungen und dem Verein den Kopf verdrehen. Die Frage wird sein: Bei welcher Summe wird Schalke schwach? Am Schluss werden die Branchengiganten aus London und Manchester die Spieler bekommen, die sie haben wollen, allenfalls Real Madrid, der FC Barcelona und Bayern München können noch mithalten. Auch daran werden wir uns leider gewöhnen müssen.