Essen. Ein möglicher Vertrag zwischen WM-OK-Chef Franz Beckenbauer und einem Fifa-Funktionär sorgt für Aufregung beim DFB. Doch der Funktionär dementiert.
Der ehemalige FIFA-Vizepräsident Jack Warner hat eine vertragliche Vereinbarung mit Franz Beckenbauer oder dem WM-OK vor der Vergabe der WM 2006 dementiert. "Ich hatte mit niemandem aus Deutschlands Organisationskomitee für die WM 2006 irgendeine Vereinbarung", wurde Warner am Mittwoch bei Sport1 zitiert. Er habe schon "tausend Mal gesagt, dass ich nicht mehr über meine Zeit bei der FIFA spreche. Außerdem möchte ich mich nicht am internationalen Medienzirkus beteiligen, der mich erniedrigt und verleumdet", sagte der 72-Jährige.
Tags zuvor hatte der Deutsche Fußball-Bund mitgeteilt, dass Franz Beckenbauer vier Tage vor Vergabe der WM 2006 eine vertragliche Vereinbarung mit dem Funktionär aus Trinidad und Tobago unterschrieben habe. In diesem Dokument seien der Konföderation des damals stimmberechtigten Exekutivmitglieds "diverse Leistungen" von deutscher Seite zugesagt worden wie Vereinbarungen über Spiele, Unterstützung von Trainern beim Kontinentalverband CONCACAF oder Ticketzusagen für WM-Spiele an Warner selbst.
Es bestehe keine Erkenntnis, ob der Vertrag in Kraft getreten sei, erklärte DFB-Interimspräsident Rainer Koch. Der "Bild"-Zeitung sagte Warner: "Meine Geschichte ist meine Geschichte und ich weigere mich ein Teil der Menge zu sein, die Schmerzen und Verletzungen über die Leute bringt, die ich einst Freunde genannt habe." (dpa)