Zürich. Der derzeit gesperrte Fifa-Präsident Joseph Blatter hat die Darstellung des DFB zur Zahlung von 6,7 Millionen Euro vor der WM 2006 zurückgewiesen.
- Niersbach hatte in einer Pressekonferenz dem Vorwurf widersprochen, die WM 2006 sei gekauft worden
- Das angebliche Schwarzgeld in Höhe von 6,7 Mio. Euro sei dazu eingesetzt worden, einen Zuschuss der Fifa zu erhalten
- Die Fifa hingegen erklärt, Niersbachs Aussage hinsichtlich des Verwendungszwecks des Geldes stimme nicht zu
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte am Donnerstag berichtet, dass es ein Treffen Blatters mit dem Chef des Organisationskomitees Franz Beckenbauer Anfang 2002 in Zürich gegeben hatte. Dabei soll es zu einer Einigung über die Überweisung an die Fifa gekommen sein. "Ich bin mit diesem Vorgang nicht vertraut", ließ Blatter über einen Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilen.
Zuvor hatte Niersbach auf einer Pressekonferenz erklärt, mit dem Geld habe der DFB sich einen Zuschuss in Höhe von 250 Millionen Schweizer Franken für die Organisation der Weltmeisterschaft 2006 gesichert. Laut Niersbach seien die 6,7 Millionen Euro im Jahr 2002 zunächst vom damaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus an die Fifa-Finanzkommission gezahlt worden. Nachdem Louis-Dreyfus das Geld zurückgefordert habe, habe der DFB die Summe ein Jahr vor der WM an die Fifa zur Rücküberweisung an den Franzosen transferiert. Diese Version hatte Beckenbauer laut Niersbach dem DFB-Chef bei einem Treffen am Dienstag erzählt.
Auch die Fifa dementiert
Auch die Fifa hat der Erklärung des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach widersprochen. Das Statement des Fußball-Weltverbands im Wortlaut: "Die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Deutschen Fussball-Bund (DFB), dem lokalen WM-Organisationskomitee und der Fifa Fussball-Weltmeisterschaft 2006 werden von der Fifa im Rahmen einer internen Untersuchung zusammen mit ihren externen Anwälten geprüft. Die Fifa wird den DFB auffordern, an dieser Untersuchung mitzuwirken. Es entspricht in keinster Weise den FIFA-Standardprozessen und Richtlinien, dass die finanzielle Unterstützung von WM-OKs an irgendwelche finanziellen Vorleistungen seitens des jeweiligen OKs oder seines Verbandes gekoppelt ist. Im Übrigen ist ganz generell die Finanzkommission weder berechtigt, Zahlungen irgendwelcher Art in Empfang zu nehmen, noch verfügt sie über ein eigenes Bankkonto." (dpa)