Dublin. Ein Punkt fehlt noch: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft möchte im Qualifikationsspiel in Irland den letzten Schritt zur EM-Endrunde 2016 machen.
Das Quartier am Genfer See ist für den kommenden Sommer schon reserviert. Nun soll auch das Ticket fix gemacht werden. Schon ein Remis reicht der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Abend gegen Irland (Live bei uns im Ticker), um sich für die EM 2016 in Frankreich zu qualifizieren. Zweifel an einem erfolgreichen Abschluss der Ausscheidungsrunde in Dublin und am Sonntag in Leipzig gegen Georgien will Bundestrainer Joachim Löw gar nicht erst aufkommen lassen.
Ausgangslage: Noch nie ging die Fußball-Nationalmannschaft mit so einer knappen Vorbereitung unter Joachim Löw in ein Pflichtspiel. Die einzige Trainingseinheit mit dem kompletten Team konnte der Bundestrainer am Mittwoch im Aviva-Stadium an der Landsdowne Road abhalten. Allen Widrigkeiten zum Trotz ist ein Sieg aber die klare Zielvorgabe. Damit wäre das EM-Ticket gelöst. Bei 19 Punkten vor Polen (17), Irland (15) und Schottland (11) würde sogar schon ein Remis die EM-Teilnahme im kommenden Sommer sichern. Sogar bei einer Niederlage könnte schon alles klar sein, allerdings nur, wenn Polen in Schottland verliert.
Historie: Irland war in den vergangenen Jahren ein Dauergegner der DFB-Auswahl. Seit 2012 spielte man jedes Jahr im Oktober gegeneinander. Vor drei Jahren gab es ein überzeugendes 6:1 in Dublin. Ein Jahr später wurde mit einem 3:0 in Köln das WM-Ticket für Brasilien gelöst. "Sie haben uns das Leben aber auch oft schwer gemacht", warnte Löw und dachte dabei wohl besonders an das mühsame 1:1 vor einem Jahr in Gelsenkirchen im Hinspiel der laufenden Qualifikation. In insgesamt 19 Spielen gab es bislang neun Siege, fünf Remis und fünf Niederlagen für Deutschland, die letzte im Mai 1994 bei einem 0:2 im WM-Test. 1956 verlor Deutschland - auch damals amtierender Weltmeister - letztmals in Dublin.
Personal: Lukas Podolski musste wegen einer Knöchelblessur passen, Karim Bellarabi ist an der Schulter angeschlagen. Ansonsten kann Löw auf alle Akteure bauen. Schon mit der Nominierung seines Kaders - praktisch identisch zum September-Aufgebot gegen Polen und Schottland - gab der Bundestrainer den Trend vor. Im Aviva-Stadium wird wahrscheinlich die gleiche Startelf beginnen wie vor einem Monat in Glasgow. Dies würde erneute Bewährungschancen für die Außenverteidiger Emre Can und Jonas Hector bedeuten. Im Mittelfeld kämen zentral Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos und Ilkay Gündogan zum Zug - flankiert von Thomas Müller und Mesut Özil.
Programm: Längst gehen die Planungen von Löw über den Quali-Abschluss am Sonntag in Leipzig gegen Georgien hinaus. Die Testpartien sind bis in den März 2016 organisiert. EM-Gastgeber Frankreich und die Niederlande (sofern nicht im EM-Playoff am Start) sind die Kontrahenten am 13. und 17. November. Am 26. März gastiert England in Berlin, drei Tage später ist Italiens Auswahl in München der Gegner. Über die Kontrahenten in der unmittelbaren EM-Vorbereitung soll erst nach der Gruppenauslosung am 12. Dezember in Paris entschieden werden. (dpa)