Essen. Seit über zehn Jahren gehört Lukas Podolski zum harten Kern der Nationalmannschaft. Doch nun stellt Bundestrainer Löw dessen Zukunft infrage.
Joachim Löw hat Lukas Podolski erneut aufgefordert, aktiv an seiner sportlichen Zukunft zu arbeiten. "Ich habe zu Lukas gesagt, dass er mit (Arsenal-Trainer) Arsène Wenger sprechen soll. Er soll nicht alles auf sich zukommen lassen, sondern auf ihn zugehen, um in Erfahrung zu bringen, woran er ist. Plant der Trainer mit ihm? Und wenn ja, in welcher Rolle?", sagte der Bundestrainer der "Welt am Sonntag". Sollte Podolski wie zuletzt beim FC Arsenal und als Leihspieler bei Inter Mailand nur Ergänzungsspieler sein, "muss er sich überlegen, was er möchte", ergänzte Löw: "Ich will, dass er spielt, mindestens 30 bis 40 Spiele."
Podolski sei ein wichtiger Teil der Nationalmannschaft, weil er ein positiv denkender Mensch sei, der dem Team durch seine Art einfach gut tun würde, bemerkte der Bundestrainer. Allerdings hätte dem 30-Jährigen, mit 125 Länderspielen seit 2004 erfahrenster Mann im derzeitigen DFB-Kader, in den vergangenen Monaten die nötige Physis gefehlt. "Er muss spielen. Denn zwei Jahre ohne richtige Spielpraxis wären keine gute Grundlage, um bei der EM 2016 dabei sein zu können."
Auch der deutsche Nachwuchs macht Löw Sorgen
"Nicht gänzlich" zufrieden ist Löw auch mit der Entwicklung im deutschen Nachwuchs. "Es gibt schon einige Spieler, die ihren Weg gehen werden. Aber wir haben Positionen, auf denen ich, wenn ich mal auf die U-Teams schaue, noch nicht den Weltklasse-Spieler heranwachsen sehe", betonte Löw mit Hinweis auf die Außenverteidiger und Stürmer. Für diese Positionen sehe er "derzeit keinen Spieler, der so gut ist, dass ich ihn sofort zu uns holen müsste." In einzelnen Bereichen gebe es "durchaus noch Potenzial nach oben". (dpa)