Prag. Die deutsche U21-Auswahl zeigte gegen Dänemark den zum Turnierauftakt vermissten Spielwitz. Nach einem 3:0 ist Olympia nahe für die DFB-Junioren.
Die deutschen U21-Junioren haben bei der EM in Tschechien mit einem Fußball-Fest Kurs auf das Halbfinale und Rio de Janeiro genommen. Die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch feierte drei Tage nach dem mageren 1:1 gegen Serbien am Samstagabend im Stadion Eden einen 3:0 (1:0)-Sieg gegen Dänemark und übernahm mit vier Punkten zugleich die Tabellenführung in der Gruppe A vor den Tschechen und Dänen (je 3 Punkte).
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Mann des Abends war vor 13 268 Zuschauern Kapitän Kevin Volland mit einem Doppelpack (32. und 48. Minute) und den Toren zehn und elf im 20. Einsatz für die U21. Weltmeister Matthias Ginter setzte noch einen drauf (53.).
"Wir haben viel aus dem Spiel gegen Serbien gelernt. Das war eine ganz andere Mentalität. Wir haben viel schneller kombiniert", sagte Volland, der aber auch mahnte: "Das ist eine gefährliche Ausgangslage. Es geht gegen Tschechien wieder um Alles. Aber wenn wir so spielen sind wir nur schwer zu schlagen." Ähnlich sah es auch Hrubesch: "Das 3:0 ist hochverdient. Die Jungs sind einfach gut. Wenn sie ins Laufen kommen, sind sie nur schwer zu halten."
Remis reicht DFB-Team für Olympia-Qualifikation
Die Gastgeber hatten im ersten Spiel des Tages ein 4:0 gegen Serbien gefeiert und treffen am Dienstag im Gruppen-Showdown auf Deutschland. Dort reicht dem DFB-Team schon ein Unentschieden für das Halbfinale und die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Mit einem Dreier hätte man den Gruppensieg sicher und würde das zweite Halbfinale im Letna Stadium in Prag spielen.
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Hrubesch brachte vier Neue in die Startelf. Für den gesperrten Günter agierte Nico Schulz auf der linken Verteidigerposition. Dominique Heintz spielte für den erkälteten Robin Knoche in der Innenverteidigung. Im Mittelfeld begannen Joshua Kimmich und Leonardo Bittencourt für Moritz Leitner und Mittelstürmer Philipp Hofmann. Dafür rückte Volland in die Spitze.
Nach einem engagierten Beginn schlichen sich bei den DFB-Junioren Ungenauigkeiten ein, durch die die Dänen zu einigen gefährlichen Aktionen kamen. Aber nur einmal war der Leipziger Yussuf Poulsen alleine durch, zog jedoch am kurzen Eck vorbei (15.). Dänemarks Trainer Jess Thorup brachte ebenfalls vier neue Spieler in die Startelf, draußen blieb zunächst Bayern-Profi Pierre-Emile Højbjerg.
Ginter trifft nach Younes-Flanke
Ab der 25. Minute rissen die Deutschen das Spiel mehr an sich. Besonders Volland, Amin Younes auf der linke Seite und Can sorgten mit den von Hrubesch geforderten Eins-gegen-Eins-Situationen für Räume und brandgefährliche Situationen. Younes fehlten mit einem gefühlvollen Schlenzer vorbei am rechten Torwinkel nur Zentimeter zur Führung (27.). Die leitete dann Can mit einem traumhaften Pass in die Nahtstelle der dänischen Abwehrkette auf Volland ein, der den Ball flach unter Torwart Jakob Busk ins Tor schob. Younes verpasste vor der Pause noch das 2:0 (40.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es noch besser. Volland zirkelte einen Freistoß aus 26 Metern ins rechte untere Eck. Und der neben dem Kapitän überragende Younes bereitete das Kopfball-Tor von Ginter vor. Da waren die deutschen Fans endgültig aus dem Häuschen. (dpa)
BVB-Talent Jojic verliert mit Serbien klar gegen Tschechien
Ein überragender Jan Kliment hat die tschechischen Fußball-Junioren bei der U21-EM wieder auf Halbfinal-Kurs gebracht. Der 21 Jahre alte Stürmer war mit drei Toren (8.,21., 56. Minute) Matchwinner beim 4:0 (2:0) der Gastgeber gegen Serbien. Martin Frýdek (59.) erzielte das vierte Tor der Tschechen.
Wie schon beim 1:2 im Eröffnungsspiel gegen Dänemark am Mittwoch waren die Gastgeber in den ersten 45 Minuten die klar bessere Mannschaft und hätten deutlich mehr Tore erzielen können. Gegen Dänemark, deutscher Gegner im zweiten Spiel der Gruppe A am Samstagabend, war Tschechien noch im zweiten Durchgang eingebrochen. Zum Gruppenfinale am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) trifft Tschechien auf die Mannschaft von DFB-Trainer Horst Hrubesch. (dpa)