Manchester. Das Duell zwischen Manchester City und dem FC Barcelona gilt als der Schlager im Achtelfinale der Champions League. Der englische Meister geht nach einem 5:0-Erfolg am Wochenende gestärkt in die Partie gegen den spanischen Vizemeister. Barça dagegen ist moralisch angeschlagen.
Der Schock sitzt noch immer tief. Die unverhoffte 0:1-Schlappe des FC Barcelona gegen den FC Málaga macht den Katalanen vor dem Champions-League-Schlager bei Manchester City (Dienstag, 20.45 Uhr/live in unserem Ticker) noch immer zu schaffen. Lionel Messi & Co wollen am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel beim englischen Fußballmeister beweisen, dass die Pleite vom Wochenende nur ein einmaliger Ausrutscher und nicht der Beginn einer neuen Schwächephase war. Barças deutscher Torwart Marc-André ter Stegen steht vor einer großen Bewährungsprobe.
"Eine solche Niederlage ist schmerzhaft", räumte Barça-Trainer Luis Enrique nach dem 0:1 ein. "Wir haben drei Tage, sie zu verdauen." Die Katalanen hatten von allen Gruppensiegern mit Manchester City wohl das schwerste Los erwischt. Das Duell der Tabellenzweiten der Primera División und der Premiere League gilt als die attraktivste Partie des Achtelfinales. Die Citizens gehen - anders als Barça - frisch gestärkt in das Schlagerspiel. Ihr 5:0-Kantersieg am Samstag gegen Newcastle gab der Mannschaft Auftrieb. Da der Spitzenreiter FC Chelsea beim 1:1 gegen den FC Burnley patzte, konnte ManCity den Rückstand in der Tabelle auf fünf Punkte verkürzen.
Mit Weltklassestürmern ohne Torchance
"Wir müssen zu unserem geordneten System zurückfinden, damit wir Spiele gewinnen können", meinte Luis Enrique. Der Barça-Coach musste sich jedoch vorhalten lassen, mit seinen Auswechselungen im Spiel gegen Málaga das Chaos noch vergrößert zu haben. Das Erschreckende bei dem 0:1 war im Grunde nicht die Niederlage, sondern die Tatsache, dass ein Angriffstrio mit den Weltklassestürmern Messi, Neymar und Luis Suárez gegen einen mittelmäßigen Gegner praktisch keine Torchancen herausspielte.
Wieder einmal zeigte sich: Wenn Messi abgemeldet ist, schwächeln auch die anderen Angreifer. "Niemand übernimmt eine Führungsrolle und springt für Messi in die Bresche", beklagte die Zeitung "El Periódico". "Es wäre eigentlich die Aufgabe des Trainers, dieses Problem zu lösen." Das Verhältnis zwischen Luis Enrique und Messi gilt jedoch als gespannt. In Medienberichten heißt es, der Trainer und der Argentinier redeten kaum miteinander. Solange Barça seine Spiele gewann, fiel dies nicht weiter ins Gewicht. Sobald es aber Rückschläge setzt, treten die Spannungen neu zu Tage.
"Wir werden Barças Abwehr unter Druck setzen"
Der FC Barcelona hatte in den vergangenen sieben Jahren wenigstens das Viertelfinale erreicht, zuletzt vor fast genau einem Jahr mit 2:0- und 2:1-Siegen im Achtelfinale über Manchester City. Die Engländer wollen in der Neuauflage nun erstmals in die Runde der letzten Acht einziehen. "Wir sind diesmal besser vorbereitet", meint Trainer Manuel Pellegrini. "Wir werden Barças Abwehr unter Druck setzen. Dann kann Messi im Angriff keinen Schaden anrichten."
Abwehrspieler Pablo Zabaleta glaubt nicht daran, dass bei den Katalanen das 0:1 gegen Málaga irgendwelche Nachwirkungen haben könnte. "Das hat überhaupt nichts zu bedeuten", meinte der Argentinier. "Ein schlechtes Ergebnis ändert nichts an der Klasse des Barça-Teams." (dpa)