Lwiw. Bayern München rannte an, doch mehr als ein torloses Remis wollte nicht herausspringen. Nach Alonsos Platzverweis gab man sich damit auch zufrieden.

Im eisigen Lwiw hat sich der FC Bayern München in Unterzahl mit einem torlosen Unentschieden alle Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale der Champions League erhalten. In einem hitzig geführten Kampfspiel bei Schachtjor Donezk sah Xabi Alonso bei seinem 100. Einsatz in der Fußball-Königsklasse in der 66. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Mit zehn Mann rettete sich der Bundesliga-Spitzenreiter am Dienstag über die 90 Minuten und beendete damit vor 35 000 Zuschauern seine außergewöhnliche Ukraine-Mission mit dem Minimalziel. Im Achtelfinal-Rückspiel am 11. März ist gegen den Europa-League-Sieger von 2009 nun allerdings ein Sieg Pflicht für die Münchner. Drei Tage nach dem locker herausgespielten 8:0-Schützenfest gegen den HSV machte es der ukrainische Champion den Bayern trotz seiner fehlenden Spielpraxis alles andere als leicht. Die Münchner waren zwar auch im ersten Champions-League-Spiel des Jahres das dominierende Team, ließen es aber bei ihren Offensivaktionen zu häufig an der nötigen Präzision fehlen.

Schwarzer Tag für Alonso

Einen schwarzen Abend erlebte Xabi Alonso bei seinem Jubiläum in der Champions League. Der Spanier kam im Zweikampf mehrfach zu spät, handelte sich in der 24. Minute für eine Grätsche gegen Taison Gelb ein und musste nach etwas mehr als einer Stunde nach einem weiteren Foul an Alex Teixeira vom Feld. Da auch der etwas weiter vorgezogen operierende Bastian Schweinsteiger nicht richtig ins Spiel fand, blieb bei den Angriffsbemühungen der Münchner trotz 70 Prozent Ballbesitz in den ersten 45 Minuten vieles Stückwerk.

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Trotz der frostigen Temperaturen um minus fünf Grad entwickelte sich ein hitziges Spiel, in dem die Bayern den mit sechs Brasilianern angetretenen ukrainischen Meister sofort gehörig unter Druck setzten. Gerade einmal 97 Sekunden waren gespielt, als Arjen Robben Schweinsteiger bediente, dessen Volleyschuss von der Strafraumgrenze knapp am Tor von Andrej Pjatow vorbeiflog. Wenig später missriet dem von Robben freigespielten Thomas Müller aus spitzem Winkel der Abschluss (11.).

Die fast ausgelassene Stimmung auf den Rängen im Ausweich-Spielort Lwiw wurde noch besser, als es Schachtjor nach 69 Tagen ohne Pflichtspiel allmählich gelang, sich mit Zweikampfhärte aus der Umklammerung der Münchner zu befreien. Im Spiel nach vorne ging allerdings auch von Torjäger Luiz Adriano kaum Gefahr aus. Der neunfache Champions-League-Torschütze machte gegen seine Bewacher Jerome Boateng und David Alaba keinen Stich. Bis auf einen Freistoß von Jaroslav Rakyskij hatte Manuel Neuer in der ersten Halbzeit nichts zu halten.

Warten auf Fehler des Gegners

Dafür winkte den Bayern in der 31. Minute die Führung, als Ribéry den Ball auf Müller ablegte, der aus zehn Metern unkonzentriert über das Tor schoss. Ansonsten war von dem Franzosen, der nach seinem Kurzeinsatz gegen Hamburg wieder von Beginn an ran durfte, offensiv nicht viel zu sehen.

Unter dem Motto Warten auf den Fehler des Gegners stand die zweite Halbzeit, die erneut viele Scharmützel auf dem Rasen, aber kaum technisch feinen Fußball bot. Erst duellierte sich Ribéry mit Douglas Costa, der den Ellbogen ausfuhr, dann geriet Alonso mit Luiz Adriano im Zweikampf. Für einen vergleichsweise harmlosen Rempler musste der Spanier Mitte der zweiten Hälfte mit Gelb-Rot vom Feld, aber auch in Unterzahl behielt Pep Guardiolas Elf das Heft in der Hand. (dpa)

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Shaktar Donezk - Bayern 0:0
Paris St. Germain - FC Chelsea 1:1
Paris und Chelsea trennen sich 1:1 

Der FC Chelsea hat sich eine aussichtsreiche Ausgangsposition für das Erreichen des Viertelfinales in der Champions League verschafft. Der Titelgewinner von 2012 kam am Dienstagabend beim französischen Fußball-Meister Paris St. Germain zu einem 1:1 (1:0). Dabei vergab der Spitzenreiter der englischen Premier League allerdings die Führung durch Branislav Ivanovic, der in der 36. Minute mit einem Kopfball zur Stelle gewesen war. Ebenfalls per Kopf gelang Edinson Cavani (54.) der Ausgleich. Das Rückspiel an der Stamford Bridge findet am 11. März statt.

Im Pariser Parque des Princes entwickelte sich zunächst eine Partie ohne große Höhepunkte. Die Londoner von Trainer José Mourinho gingen kein allzugroßes Risiko ein. Die Pariser Mannschaft von Coach Laurent Blanc, die nach zwei nationalen Titeln nacheinander derzeit nur Dritter in der Ligue 1 ist, verbuchte dagegen zwei Kopfballchancen durch Blaise Matuidi und Superstar Zlatan Ibrahimovic. Beide Male konnte aber Thibaut Courtois ohne allzugroße Mühe klären.

Auf der Gegenseite war Salvatore Sirigu bei Ivanovics Tor machtlos. Chelsea-Ikone John Terry hatte den Ball in die Mitte geschlagen, dort verlängerte Gary Cahill spektakulär per Hacke auf den Kopf von Ivanovic. Auch Ex-Chelsea-Profi David Luiz gab dabei keine gute Figur in der Abwehr der Gastgeber ab. Ebenso fahrlässig agierten aber auch die Londoner beim Tor durch Cavani, der nicht nur ob seines Ausgleich Ibrahimovic die Show stahl. Er verpasste bei einer tollen Einzelaktion rund zehn Minuten vor Schluss den Siegtreffer nur um Haaresbreite. (dpa)