Der VfL Wolfsburg hat am zweiten Bundesliga-Spieltag einen 3:1-Sieg beim 1. FC Köln gefeiert. Nach einem Rückstand drehte der Meister das Spiel erst in der Endphase.

Beim heiß ersehnten Bundesliga-Comeback des "verlorenen Sohnes" Lukas Podolski nach 1190 Tagen hat der 1. FC Köln gegen den deutschen Meister eine bittere Niederlage einstecken müssen. Die Rheinländer verloren nach einer 1:0-Führung noch mit 1:3 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen gewannen damit auch das dritte Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Armin Veh, haben nun 16 der 18 letzten Bundesliga-Partien gewonnen und verteidigten mit der Optimalausbeute von sechs Punkten die Tabellenführung erfolgreich. Die Kölner haben nach zwei Spielen indes noch keinen Zähler auf dem Konto.

Dabei hatte der Franzose Fabrice Ehret den FC in einem mitreißenden Spiel in der 49. Minute in Führung gebracht. Der erste Saisontreffer von Edin Dzeko (73.) und ein höchst unglückliches Eigentor vom Pierre Wome (64.) mit dem Hinterkopf drehte das Spiel aber innerhalb von wenigen Sekunden für den VfL. Den dritten Treffer der "Wölfe" erzielte Neuzugang Obafemi Martins (87.) bei seinem Bundesliga-Debüt.

Die Wolfsburger, die zuvor bereits 15 der letzten 17 Ligaspiele gewannen und auch in Köln stark aufspielten, haben bereits in 39 Tagen die Chance zur Wiedergutmachung: Dann treffen beide Teams in der zweiten Runde des DFB-Pokals erneut in Köln aufeinander.

Die 50.000 Zuschauer sahen ein spannendes und begeisterndes Bundesligaspiel und verwandelten die Kölner WM-Arena, ohnehin schon euphorisiert durch die Heimkehr von Nationalspieler Podolski, in ein Tollhaus. Dabei musste "Poldi" auf die Unterstützung seines vorgesehenen Sturmpartners Milivoje Novakovic zunächst verzichten. Der seit Mai verletzte Kapitän war unter der Woche zum Länderspiel mit der slowenischen Nationalmannschaft geflogen und hatte sich so den Zorn Soldos zugezogen.

Doch auch ohne den Torjäger begannen die Gastgeber sehr stark und nutzen die Freiräume, die ihnen die Wolfsburger in den ersten Minuten gewährten, durch ihr druckvolles Spiel gut aus. Sebastian Freis (4.) verzog nach einem ersten Madlung-Fehler jedoch knapp, Ehret traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz. Nach einer Viertelstunde gewannen die Gäste an Sicherheit, zogen nun ihr gefürchtetes Offensivspiel auf und kamen zu einigen großen Gelegenheiten. Die größte vergab Torschützenkönig Grafite, der sieben Meter vor dem Tor freistehend in den Boden trat.

Köln rettete sich nun mit Mühe und Not in die Pause, nutzte diese zum Durchatmen und ging vier Minuten nach dem Wechsel in Führung. Ehret nutzte einen erneuten Fehler Madlungs und ließ Vf-Keeper Diego Benaglio keine Chance. Danach drehte Wolfsburg endgültig auf: Coach Armin Veh verhalf dem fünf Millionen Euro teuren Einkauf Obafemi Martins zum Bundesliga-Debüt, agierte fortan mit drei Spitzen und wurde durch Dzekos erstes Saisontor und das Missgeschick Womes belohnt.