Berlin. . Am Montag wurden die DFB-Weltmeister in Berlin von Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt. Hilfe gab es für Finaltorschütze Götze, der seine Urkunde verkehrtherum in die Kamera hielt. Selfies mit Andreas Bourani (“Auf uns“) durften nicht fehlen.
Die Jungs sehen gut aus. Das findet auch die Kanzlerin. Sie kennt sie im verschwitzen Trikot, aus der WM-Kabine, aber die Mannschaft kann auch schick. Dunkler Maßanzug, polierte Schuhe, frisch geschnittene Haare. „Oh“, entfährt es Merkel, als sie Jérôme Boateng erkennt: „Hallo!“ Klar, im Kanzlerinnenalltag sind junge, gut aussehende Männer eher selten.
21 WM-Sieger sind an diesem Nachmittag ins Schloss Bellevue gekommen, um vom Bundespräsidenten mit dem „Silbernen Lorbeerblatt“ ausgezeichnet zu werden. Zwei haben sich krank gemeldet: André Schürrle und Julian Draxler, der gerade erst operiert worden ist. Der Rest von „La Mannschaft“, wie die Franzosen das deutsche Team jetzt nennen, lässt sich vom Präsidenten loben – und von der Kanzlerin bemuttern.
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Merkel hilft Mario Götze, der seine Urkunde verkehrt in die Kameras hält, greift sicher nach der zögernden Hand des gerade 20-Jährigen Matthias Ginter und strahlt den WM-Veteranen Lukas Podolski in Grund und Boden.
„Wir gehören zusammen“
Auch der Bundespräsident hat an diesem Nachmittag wenig Lust auf steifes Protokoll: Die Ehrung der WM-Sieger ist eher Wiedersehen mit Freunden als Staatsakt. Im Publikum sitzen die Kinder seiner Mitarbeiter, rufen „Mats!“ und recken die Handys hoch. Bastian Schweinsteiger haut Gauck zur Begrüßung kumpelhaft auf die Schulter, Philipp Lahm hat kurz einen Frosch im Hals, bedankt sich dann aber bei Gauck und Merkel, dass sie „immer in der Kabine waren“. Kevin Großkreutz findet den Musikbeitrag des Horn-Quintetts der Berliner Philharmoniker zwar seltsam, die hübsche Hornistin aber offensichtlich prima. Und auch Andreas Bourani ist da, singt seinen WM-Hit „Auf uns“ und macht schnell ein Selfie mit Merkel, Gauck und den Jungs.
„Was für eine starke und sympathische, rundum begeisternde Mannschaft“, sagt Gauck. Und mehr noch, die National-Elf, als Spiegel der Einwanderungsgesellschaft, könne zeigen, wie erfolgreich Vielfalt sein kann: „Wir gehören zusammen und wir gewinnen zusammen.“ Gauck sieht die Spieler als Botschafter: „Wenn wir solche Vorbilder haben, dann haben die Ausschreitungen von Hooligans, wie in den vergangenen Wochen, keine Chance.“